Filme von Dina Barinova und Madina Mustafina

Infos

Kasachstan, Russland
Sprache(OF): russisch
Regie: Dina Barinova, Madina Mustafina
90 min

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russisch dok #10

Im Rahmen unserer Filmreihe RUSSISCH DOK zeigen wir 1x im Monat aktuelle Dokumentarfilme russischsprachiger FilmemacherInnen.
RUSSISCH DOK präsentiert Filme, die man sonst in Deutschland nicht im Kino zu sehen bekommt, da sie (noch) keinen internationalen Verleih haben. Die Filme werden in russischer Originalversion mit englischen oder deutschen Untertiteln vorgeführt.
Программа документального кино русскоязычных творцов. Ежемесячно в избранных кинотеатраx
в русском оригинале с англ. субтитрами

Dina Barinova: PROSHCHENYI DEN´ (Shrove Day / Vergebungstag)

Die Familie Samodurov lebt im Dorf Uglyanets im Gebiet Voronezh. Shura und ihre Brüder Aliosha und Petia sind von Geburt an blind. Nach dem Tod der Eltern und des älteren Bruders weigerte Shura sich, die kranken Brüder in eine psychiatrische Klinik zu geben.
Seit zehn Jahren leben sie zu dritt und Shura bringt die Energie auf, ihnen eine Atmosphäre häuslicher Liebe und Sorge zu schaffen.
Dina Barinovas Debütfilm – scheinbar einfach ein «gutmütiger, positiver Film über Menschen mit eingeschränkten Möglichkeiten». Wenn man Shura und ihre Brüder anschaut, kann man ästhetisieren, neugierig, ratlos, mitleidig, berührt sein… Es kann einem aber auch kalt den Rücken runterlaufen, wie es bei der Begegnung mit einem Wunder passiert.

2013, 31 Min.
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Madina Mustafina: MILANA

Milana ist gerade mal sieben. Aber wie alle so genannten verwahrlosten Kinder verhält sie sich erwachsener als sie ist. Eine knappe brutale Stunde ist ihr die Kamera auf den Fersen, eine Kamera, die, so muss man es wohl sagen, nicht unbarmherzig nah am Geschehen ist, sondern phasenweise unbarmherzig weit weg.
Wieso lässt du sie nicht fallen, diese Kamera, hört man sich selbst aufschreien, wieso entreißt du diesen gewalttätigen Eltern nicht ihr Kind, wieso lässt du diese Mutter ihre unerträglichen Rituale des Drohens und Strafens durchspielen, wieso erlöst du Milana nicht, indem du sie ihren im Wald am Stadtrand dahinvegetierenden, saufenden Erziehungsberechtigten weg nimmst und sie dahin bringst, wo alles besser ist. Weil es diesen Ort des richtigen Lebens nicht gibt, würde Madina Mustafina vermutlich antworten. Weil ich euch zeigen will, wie’s ist. Weil die harten Bandagen ihrer emotional unzurechnungsfähigen Eltern genauso zu Milanas Leben gehören, wie das intuitive Wissen darum, dass es andernorts nur wenig besser ist. Im Inneren dessen, was gemeinhin als Zivilisation bezeichnet wird, mag es stabiler zugehen, für ein Gefühl von echter Freiheit ist aber auch da kein Platz.
Hardcore-Sozialkino ist das jedenfalls, aus der auch international renommierten Razbežkina-Ugarov-Schule des russischen Dokfilms. Nur wenige haben dieses schon in der Kindheit verlorene Leben so bloßgelegt, wie der Gewinner des Artdocfests 2011. Ein schmerzhafter Film allemal. – Barbara Wurm

MILANA is about a mother and a daughter who live in the woods near the outskirts of an anonymous large city in Russia. They live on the edge of civilization, making money by selling stolen scrap metal. They are a long way from that existence that other people call "everyday life". The film tells the story of what is left when people have lost everything - family and family values, good friends, their job, property and home.

2011, 57 Min.

Nichtgewerbliches Abspiel - Einheitspreis € 2,50. | вход: € 2,50