Nachspiel Go East Festival

FESTIVAL DES MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHEN FILMS

19. - 25.11.2020

Jährlich verwandelt goEast die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden in einen der international wichtigsten Schauplätze für das Kino aus Mittel- und Osteuropa. Dabei adressieren die über 110 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, die sich über sieben Festivaltage und mindestens ebenso viele Sektionen verteilen, Fachbesucher*innen und heimisches Kinopublikum gleichermaßen.
goEast hat sich als Projekt des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums der Aufgabe verschrieben, „tief im Westen" die Vielfalt und den Reichtum des mittel- und osteuropäischen Kinos stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken – denn im regulären Kinobetrieb sind mittel- und osteuropäische Filme trotz großer Achtungserfolge auf internationalen Festivals unterrepräsentiert.

Die Filme

Never Happened
SKUTOK SA STAL / NIE PASSIERT
Slowakische Republik, Tschechische Republik 2019
82 min, DCP, Farbe s/w / slk, cze, deu OmeU
Regie: Barbora Berezňáková
Investigativer poetischer Dokumentarfilm
Mitte der 90er Jahre wird der Sohn des slowakischen Präsidenten Michal Kováč wird entführt. Der an der Aktion beteiligte Oskar F. setzt sich ab und packt aus, sein Freund Robo stirbt wenig später bei einem Attentat. Bis heute spaltet der Fall die slowakische Gesellschaft. Als die Involvierung des Geheimdienstes zunehmend offenbar wird, propagiert Premierminister Vladimír Mečiar: All das sei schlichtweg „nie passiert“.

Oleg
OĻEGS
Lettland, Belgien, Litauen, Frankreich 2019
108 min, DCP, Farbe / eng, rus, pol, lat, fra, nld OmeU
Regie: Juris Kursietis
Ost-West-Migrationsdrama
Oleg kommt aus Lettland nach Belgien, um in einem Schlachthof zu arbeiten. Als er ungerechtfertigt für einen Arbeitsunfall verantwortlich gemacht wird, verliert er seine Stelle. Andrzej bietet ihm einen Ausweg: neuer Job, neuer Pass, neue Freunde und bald auch Bezahlung.

Anarcho-shorts
Die Anarcho-Shorts sind zurück: kurz und unangepasst, inhaltlich wie formal radikal. Das Programm erforscht diesmal den urbanen Raum, manch ein Film lässt gar Moskau auf dem Kopf stehen. Auch populäre Genres werden aufs Korn genommen: So hat ein Superheld zunehmend das Problem, dass sich die Menschen aus Spaß vom Hochhaus werfen, da sie von ihm gerettet werden wollen, zudem gibt es einen experimentellen Ausflug in den Horrorfilm in drei Episoden.
Sieben Filme, die gleichermaßen herausfordern.

Die Filme werden von der Mit-Festivalleiterin Heleen Gerritsen vorgestellt.