Midnight Traveler

Infos

Katar, Großbritannien, Kanada, USA 2019
Sprachen(OF): bulgarisch, englisch, farsi, türkisch
Regie: Hassan Fazili
Drehbuch: Emelie Mahdavian
Darsteller: Hassan Fazili, Nargis Fazili, Zahra Fazili
86 min

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IMDb (english)

From Here to There | Zeitgenössische Filme aus Afghanistan

Nachdem 2015 Hassan Fazilis Dokumentarfilm Peace im afghanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, ermordeten die Taliban den Hauptdarsteller des Films und setzten ein Kopfgeld auf Hassan aus. Hassan sah seine Frau und seine Töchter an und wusste, dass sie aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Im Laufe ihrer mehrjährigen Suche nach Sicherheit klammerte sich die Familie an das einzige Mittel, das sie hatte, um die Kontrolle über ihre Situation zu behalten: ihre Fotohandys.

Bild © Old Chilly Pictures - ITVS - POVAmerican Documentary

© Old Chilly Pictures - ITVS - POVAmerican Documentary

Hassan und seine Frau Fatima sind beide Filmemacher*innen, und sie erziehen ihre Töchter und ermutigen sie dazu, Künstlerinnen zu werden. Die ganze Familie hat diesen autobiografischen Film gedreht, der damit begann, dass sie als Flüchtlinge Schutz suchten und abgewiesen wurden, und der sie auf der berüchtigten Balkan-Schmugglerroute begleitet.
Als die Familie immer unwürdigeren Umständen ausgesetzt war, wandte sie sich dem Filmemachen zu, um nicht nur zu überleben, sondern auch ihre Menschlichkeit zu bewahren.

Midnight Traveler ist eine fesselnde Vérité-Geschichte, die von einer Familie auf der Flucht gemacht wurde. Ihr einzigartiger Zugang und ihre künstlerische Vision liefern ein intimes Porträt einer liebenden Familie und der unzähligen Mitreisenden, die sie auf ihrer Odyssee treffen.

Hassan Fazili hat in Afghanistan Theaterstücke, Dokumentarfilme, Kurzfilme und mehrere populäre Fernsehserien entwickelt. 2011 wurde er vom British Council ausgewählt, am Sheffield/ Dokumentarfilmfestival teilzunehmen. Seine Filme Mr. Fazili's Wife und Life Again! über die Rechte von Frauen, Kindern und Behinderte in Afghanistan wurden auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet. Er arbeitete auch als Location Manager für In Between Worlds von Feo Aladag, der auf der Berlinale 2014 seine Premiere hatte sowie als Kameramann für die IDFA-Auswahl von Voice of a Nation: My Journey Through Afghanistan. Sein Dokumentarfilm Peace in Afghanistan, gedreht für das nationale Fernsehen, porträtiert den Taliban-Befehlshaber Mullah Tur Jan, der die Waffen zugunsten eines friedlichen zivilen Lebens niederlegte.

Emelie Mahdavian ist eine persischsprachige Filmemacherin und Fulbright-Stipendiatin, die sich seit über zehn Jahren mit der Kunst Zentralasiens beschäftigt. Ihr Dokumentarfilm After the Curtain hatte seine Premiere im Lincoln Center im Rahmen der Reihe 44th Dance on Camera. Ihr experimenteller Motion-Capture-Tanzfilm Intangible Body, der sich mit der Zensur des Frauentanzes im Iran befasst, wurde in Museen und auf internationalen Festivals ausgestellt. Emelie studierte Filmemachen an der London Film School und hat einen der Universität von Kalifornien, Davis, wo sie auch Filmstudien Filmstudien und Kino und digitale Medien unterrichtet. Sie lebt in den Bergen von Idaho, wo sie aktuell ihren ersten Spielfilm entwickelt.
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Mit From here to there widmet sich das Goethe-Institut im Exil der jüngeren Filmgeschichte und nimmt das Thema der Bewegung und ihre vielfältigen Erscheinungsformen in den Fokus. Von der erzwungenen Flucht aus dem Land über die unmögliche Bewegung von Frauen innerhalb der Gesellschaft bis hin zur Reise von Filmen als historische Objekte zeigen die Filme dieser Reihe persönliche, alltägliche und vielfältige Perspektiven auf das heutige Afghanistan.
Zwei Paneldiskussionen befassen sich zum einen mit der aktuellen Exil-Situation vieler Medien- und Kulturschaffender und zum anderen mit dem filmischen Erbe in Afghanistan.
Gespräche mit den Regisseur*innen und weiteren Gästen ermöglichen ein tiefes Eintauchen in die Kulturlandschaften dieses noch viel zu unbekannten Landes.


Plot: When the Taliban puts a bounty on Afghan director Hassan Fazili's head, he is forced to flee with his wife and two young daughters. Capturing their uncertain journey, Fazili shows firsthand the dangers facing refugees seeking asylum and the love shared between a family on the run.