Die Amitié
Infos
Deutschland 2023
Regie: Kollektiv Amitié
Buch: Kollektiv Amitié
Darsteller: Christoph Bach, Sylwia Gola, Walter Hess, Yann Mbiene
Kamera: Jörg Gruber
Musik: Ted Gaier
102 min
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IMDb (english)
Berliner Kinostart
Zwei Menschen reisen in einem Bus an:
AGNIESZKA aus Polen, zur Pflege eines älteren Herrn, der langsam ins Vergessen abdriftet.
DIEUDONNÉ von der Elfenbeinküste, um in einem riesigen Gewächshaus zu arbeiten.
Sie sind nicht allein. Heerscharen von freundlichen Pflegekräften kümmern sich um verwirrte Deutsche. Arbeitsmigrant:innen ernten, verpacken und liefern Biogemüse aus.
Auf den ersten Blick mag dies wie ein Sklavenhalter-System des 21. Jahrhunderts aussehen. Doch die vermeintlich Subalternen kommunizieren über ein perfektes Netzwerk: Die AMITIÉ. Eine selbstlernende künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren.
Eine KI, der sich jede:r anschließen, eine virtuelle Realität, in die jede:r eintreten kann.
Freundschaft hat Fraternisieren ersetzt. Wäre da nicht der verrückte Polizist, der auf Schleuserjagd ist!
„Ute Holl und Peter Ott entwerfen die Vision eines Netzwerkes, das Migranten mit Informationen versorgt und die reale Welt mit der virtuellen verbindet. Mit geringen finanziellen Mitteln realisiert, ist "Die Amitié" der seltene Fall eines gelungenen deutschen utopischen Science-Fiction-Films, der nicht in die Fallen der Personalisierung tappt.“ perlentaucher.de
„…bedienen mit einem großartigen Soundtrack die punkige Cyber-Utopie, die mit nordisch-spröder Komik auch sich selbst befragt.“ Indiekino
„Wer experimentelles deutsches Indie-Kino mag, könnte an ´Die Amitié´ gefallen finden.“ programmkino.de
„Peter Ott und Ute Holl geben in ´Die Amitié´ jenen eine Stimme, die sonst nur wenig Gehör finden. Die ´ganz unten´ in der Gesellschaft ums Überleben kämpfen, zu fragwürdigsten Bedingungen: die ´modernen Arbeitssklaven´.“ programmkino.de
„Denn am Ende überschlagen sich die Ereignisse und der Film nimmt einen Verlauf, der so nicht zu erwarten war. Peter Ott und Ute Holl zeigen Mut für das Extreme und Groteske, wenn es zu unerwarteter Nacktheit, ungewöhnlichen Kameraperspektiven und zu schrägen Monologen sowie Anschuldigungen kommt. Vorgetragen von bewusst überzeichneten, skurrilen Figuren, die auch schon mal direkt in die Kamera blicken und sich damit an den Betrachter wenden.“ programmkino.de
„Schöne neue Welt oder Horrortrip, Scherz, Satire oder tiefere Bedeutung? Wer weiß.“ epd film
„Charmantes Gemeinschaftswerk.“ Kino-zeit.de
„Vor allem aber geht es um einen ebenso ernst gemeinten wie utopisch angehauchten Lösungsvorschlag für sämtliche angerissenen Konflikte in einer rauen Mischung aus Sozialsatire, Dokumentation und Zukunftshoffnung. Die Hoffnung: ein freundliches Miteinander auf Augenhöhe.“ Kino-zeit.de
„Auch wenn ´Die Amitié´ durchdrungen ist von klugen Gedanken, ist er zugleich durchwoben von mehr oder weniger dezentem Humor. ... ´Die Amitié` ist der Glücksfall eines Films, der ein komplexes Geflecht von Krisen und Problemen nicht durch Simplifizierung narrativ handhabbar macht, sondern im Netzwerk ein Bild für Komplexität findet.“ perlentaucher.de
„…Und so ist der Film kein übliches Sozialdrama, das Missstände lediglich anprangert. Er zeigt zugleich einen Ausweg: Die ´Amitié´, also das freundliche Miteinander auf Augenhöhe, würde auch das Leben der beiden Deutschen bereichern. Und vor allem ihr schlechtes Gewissen beruhigen. Denn sicher nicht von ungefähr haben die Filmemacher keine typischen Fieslinge mit Anzug und Zigarre ins Drehbuch geschrieben. Sondern Menschen guten Willens, die selbst Opfer der aktuellen Lebens- und Arbeitsverhältnisse sind und mit denen sich ein typisches Arthouse-Publikum durchaus identifizieren kann.“ kino-zeit.de
„Diese utopische Wunschfantasie von einer Ermächtigung des globalen Lumpenproletariats wird zum Teil sehr witzig und mit übersprudelnder Fantasie inszeniert.“ taz nord
„´Die Amitié´ ist eine futuristisch angehauchte Sozialgroteske, in der künstliche Intelligenz einmal nicht kommerziellen, sondern sozialrevolutionären Zwecken dient. Das Filmkollektiv, das für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet, erzählt ebenso wirklichkeitsnah wie grotesk von Migranten und Arbeitssklaven, die sich solidarisieren.“ film-rezensionen.de
„Ute Holl und Peter Ott beweisen hier Mut fürs Experimentelle. Wie sehr, wird allerdings erst gegen Ende deutlich, wenn der Film immer mehr ins Surreale abdriftet, Tote auferstehen und Regisseur Ott nackt Motorrad fährt.“ Süddeutsche
„Dieser unkonventionelle Arthouse-Film zeichnet ein Porträt der Arbeitsmigrantinnen, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde. Stille, intime Bilder wechseln sich mit KI-generierten virtuellen Realitäten ab und bilden ein collgagenartiges Werk, das mehr als einmal ins Absurde abdriftet. So entsteht ein ambitioniertes, teils recht seltsames Indie-Projekt, das von Rassismus bis Sterbehilfe eine Vielzahl von Themen anschneidet.“ Tagesspiegel Ticket
„Das Regie-Duo wirft brisante Themen und amüsante Laien in den Kreativ-Schredder und führt uns durch surreale Verfremdung auf Bild- und narrativer Ebene in die anregende Ratlosigkeit. Als zum Ende ein Kontrollbeamter (Ott) auftaucht, der einem Film von Helge Schneider entsprungen sein könnte, stürzt das irrwitzige Gefüge endgültig ins Wirrwarr. Für Freunde des skurrilen Leinwandexperiments.“ choices.de
„…deutsche Filmarbeit, die vorzugsweise einen kabarettistischen Anti-Establishment-Ton anschlägt..." Kölner Stadt-Anzeiger