Wir waren niemals hier
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Die Band „Mutter“ ist ein Phänomen. Ihre Musik ist laut und brachial und im nächsten Moment zart und flüchtig. Damit schlagen sie ihr Publikum und so manchen Produzenten in die Flucht.
Mit ihrem unverwechselbaren Sound prägen sie seit 18 Jahren die deutsche Musiklandschaft, ohne selbst je berühmt geworden zu sein. Denn „Mutter“ lassen sich nichteinordnen.
Sie sind „eine Geheimproduktionsstätte, die nach anderen Regeln funktioniert und sich nicht darum schert, wie man das so machen muss“ (Rocko Schamoni).
Der Film begleitet die Band auf einer Tournee durch Deutschland und die Schweiz und verflechtet private Super 8-Bilder mit der Geschichte der Band und den ungewöhnlichen Biografien der Musiker.
Man taucht ein in das Berlin der 80er Jahre, in denen es für eine Mark Eintritt Konzerte in Privatwohnungen gab und in Hinterhöfen noch geboxt wurde.
„Später werden die Leute sagen: Das hat kein Schwein wahrgenommen - das ist aber das Geilste gewesen. Seid ihr denn alle bescheuert?“ (Jochen Distelmeyer, Blumfeld)
"Antonia Ganz baut die vier Gründer der Band nach und nach als Figuren auf, die einen plötzlich, ganz unabhängig von den künstlerischen Leistungen der Band, einnehmen: ein gelegentlich als Psychopath in Splatterfilmen auftretender, aber mit Bundesfilmpreisen ausgezeichneter Filmproduzent als Drummer, ein zeichnender Poet und Punkfilmer als Sänger, an der Gitarre ein melancholischer Mitarbeiter von David Lynch und schließlich ein Bassist, der als Bordellbote begonnen hat und bis heute stolz das beste aller Punk-Pseudonyme trägt: Kerl Fieser, seine Freunde nennen ihn Kerl." (D.Diederichsen in der ZEIT, Feuilletonbeilage 07/2005)
"Alles Disparate findet im Film auf wunderbare Weise genauso zusammen wie die auseinander strebenden Parts der Band. Umso größer ist der Spaß, wenn daneben die schlauen Sprüche von Jochen Distelmeyer oder Rocko Schamoni oder Alfred Hilsberg ins Leere gehen." (Dietrich Kuhlbrodt in der TAZ 18.02.2005)
"Ein schöner Film über die permanente Verweigerung, den Herbert Marcuse hätte drehen können, wenn er Filmemacher gewesen wäre." (First-Steps-Award 2005)
Dokumentarfilm - D 2004, 102 Min., R: Antonia Ganz