Sleepwalkers / Ebrenjarok
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Nachlese 15. FilmFestival Cottbus
Vor wenigen Stunden erst hat der kleine Büroangestellte Sándor seinen Job verloren. Jetzt ist er mit seinem Wohnwagen auf dem Weg in Richtung Adriaküste, fest entschlossen, seinem Leben eine positive Wendung zu geben. Weit kommt er allerdings nicht. Auf seiner Fahrt durch das abendliche Budapest wird er von zwei Polizisten gestoppt. Die schicken ihn nach einer Reihe von Schikanen zur Entnahme einer Blutprobe ins Krankenhaus. Für den gutmütigen Sándor der Beginn einer schier endlosen, tragikomischen Odyssee. Als er nach Stunden endlich weiterfahren will, macht er eine verblüffende Entdeckung…
Zur gleichen Zeit streift die junge Anna durch die Nacht. Sie jobbt als Zigaretten-Promoterin in einem Nachtclub, aber auch sie wurde an diesem Abend gefeuert. Dabei hätte sie das Geld dringend gebraucht, um ihrem Freund Gábor, einem aufstrebenden Discjockey, aus der Klemme zu helfen. Mit einer Sporttasche voll gestohlener Zigaretten unter dem Arm versucht sie nun, wenigstens einen Teil der Summe aufzutreiben.
Dann ist da noch der Elektriker Bandi, der sich seit einem Stromschlag immer seltsamer verhält. Auch er zieht durch die leeren Straßen der Stadt, besessen von der Idee, den nächtlichen Stromausfall in seiner Mietskaserne zu beheben. Nur scheint sich außer ihm kein Mensch für die Panne zu interessieren - schon gar nicht die Herren vom Elektriker-Notdienst.
Immer wieder kreuzen sich die Wege dieser drei Menschen, die zunächst so grundverschieden erscheinen und sich doch so ähnlich sind: in ihrer Suche nach Freiheit und in ihrem Kampf um einen letzten Rest Würde in einem Leben, das nur Tiefschläge für sie bereithält.
Ungarn 2002, 102 Min, OmeU, Regie: Bence Miklauzic, Mit: György Gzazsó, Eszter Márkó, Péter László u.a.