Karen llora en un bus - Karen Cries on the Bus
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berührende kolumbianische Sinnsuche
Nach zehn Jahren Ehe verlässt Karen ihren Mann. Eigentlich, so wird sie ihm später sagen, haben sie nie zueinander gepasst.
Sie will ihr Leben neu gestalten, herausfinden, wer sie ist oder noch sein könnte. Mehr noch als emotionale, wirft dieser Schritt erstmal lebenspraktische Fragen auf, denn Karen hat keinen Job, keine Freunde, kaum Geld. Sie schlägt sich durch und lernt in der Absteige, in der sie gelandet ist, Patricia, eine Friseurin, kennen.
An der Seite der jüngeren und auf den ersten Blick stärkeren Freundin macht Karen ihre ersten Schritte in die Unabhängigkeit und lernt Eduardo, einen Schriftsteller, kennen.
Eine kleine Geschichte, die große Fragen berührt.
„Karen cries on the bus porträtiert aus weiblicher Sicht eine Frau, die, nachdem sie moralische und ökonomische Abhängigkeit von ihrem Ehemann erlebt hat, Stärke entwickelt, als sie beginnt, um ihre Freiheit, Unabhängigkeit und einen angemessenen Platz in einer Gesellschaft zu kämpfen, die Frauen tendenziell geringschätzt. Sie ist sich noch nicht klar darüber, was sie genau sucht. Aber sie weiß, dass sie weggehen und die Beziehung beenden muss, sonst wird ihr Leben immer so bleiben, und sich nie etwas bewegen. Sie braucht Veränderung.
Das kolumbianische Kino hat sich in den vergangenen Jahren überwiegend mit den großen Konfliktthemen des Landes beschäftigt: dem Drogenhandel, den jenseits der Legalität operierenden Banden, dem Auftragsmord und so weiter. Das ist ein wichtiger Ansatz, um die politische und sozioökonomische Situation des Landes darzustellen; allerdings wurden dabei andere Themen vernachlässigt, bei denen es um die ganz normalen Menschen geht, die täglich um ihr Vorwärtskommen kämpfen und versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben.“ Gabriel Rojas Vera
Kolumbien 2011, 98 Min., FSK: , span OmU, B+R: Gabriel Rojas Vera, mit: Ángela Carrizosa Aparicio, María Angélica Sánchez, Juan Manuel Díaz u.a.