Farms without Farmers
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ONE WORLD Berlin 2008 - Filmfestival
Der Boden hat noch immer diese faszinierende intensive rotbraune Farbe. Doch wo früher Wälder standen und gejagt werden konnte, erstrecken sich immer mehr endlose grüne Flächen: ein Meer an Sojapflanzen.
Im Land mit Landlosigkeit für Viele und viel Landbesitz für nur Wenige ist das als Modell gewünscht von den Wenigen: Soja als der Exportschlager Paraguays.
Diese Entwicklung nimmt zahlreichen Gemeinden und Kleinbauern ihre vielfältigen und reichhaltigen Lebensgrundlagen. Von Sojaplantagen umzingelt, durch die Pestizideinsätze für die gentechnisch veränderte Pflanze vergiftet, sterben Gemeinden langsam aus.
Wer sich gegen Pestizidsprühungen wehrt oder Land besetzt, wird von staatlichen Ordnungskräften verprügelt, verletzt oder auch erschossen. Einige bleiben, viele migrieren in die Städte.
Doch dort leben sie ohne Ressourcen - mit Ausnahme der eigenen Arbeitskraft. Und für die gibt es oft keine andere Verwendung als auf den Müllkippen der urbanen Zentren.
Der Sojaschrot geht unterdessen in den Export und wird in der Tiermast verwendet. Das tote Fleisch ist dann mehrheitlich da, um die Nachfrage des globalen Nordens nach Fleisch zu decken.
Paraguay/USA 2008, R: Jessica Weisberg, Ben T. Brown, 30 Minuten, Original (Spanisch/Guaraní) mit deutschen UT, DVD-Projektion