Die Tränen meiner Mutter

Vorstellungen vom 06.11.2008 bis zum 19.11.2008.

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Erstaufführung!!!

Eine geräumige Fabriketage in den 80ern. Den 10jährigen Alex und seine Eltern Carlos und Lizzy hat es auf der Flucht vor der argentinischen Militärjunta nach Westberlin verschlagen.
Während seine Eltern mit unterschiedlichem Erfolg versuchen, sich an die neuen Lebensumstände fern der Heimat zu gewöhnen, lernt Alex, dass auch eine skurrile WG eine „richtige“ Familie sein kann. Weder seine sich langsam entwickelnden, geheimnisvollen telekinetischen Fähigkeiten, noch die erste Liebe können jedoch verhindern, dass Alex’ Eltern sich nach und nach voneinander entfernen: Lizzy fühlt sich in Deutschland und mit ihrer Arbeit als Journalistin wohl, Carlos dagegen zieht sich immer mehr in sein Künstler-Schneckenhaus zurück.

Dass ausgerechnet Anita, die spanische Freundin von Mitbewohner Jürgen, zu Carlos durchzudringen scheint, passt Alex gar nicht in den Kram...Beeindruckendes Spielfilmdebüt von Alejandro Cardenas-Amelio, der in Rückblenden vom Erwachsenwerden vor gesellschaftspolitischem Hintergrund erzählt. Wohldosierter Spott, Nostalgie und Melancholie prägen die vom magischen Realismus beeinflusste Familiensaga.Es geht hier um eine persönlich erlebte Geschichte, Cardenas-Amelio stammt aus Peru, er erzählt die Ehe seiner Eltern nach. Und auch die Wohngemeinschaft, die im Film gezeichnet wird und dort etwas zu gewollt und unglaubwürdig wirkt: Genau diese Typen waren das, sagt er. Na denn, schön, wenn das Leben manchmal sogar noch größer ist, als die Leinwand hergibt.

D 2008, 93 Min., R: Alejandro Cardenas Amelio, Mit: Rafael Ferro, Erica Rivas, Adrian Goessel , Fabian Busch u.a.