Die Hochstapler

Vorstellungen vom 16.08.2007 bis zum 05.09.2007.

Infos

Man nennt sie Hochstapler oder Millionenbetrüger. Sie selbst bezeichnen sich als Märchenerzähler.
DIE HOCHSTAPLER zeigt vier Männer, die ein besonderes Wissen weitergeben: Wie man andere belügt, betrügt, manipuliert, für dumm verkauft, wie sie sich Geld, Aufmerksamkeit und Liebe erschwindelt haben – und was das Lügen mit einem anstellt.

Regisseur Alexander Adolph brauchte Jahre, um geeignete „Hauptdarsteller“ zu finden und ihr Vertrauen zu gewinnen: Die Mitwirkenden mussten bereit sein, Akteneinsicht über ihre Straftaten zu erteilen und ihre Anwälte von der Schweigepflicht zu befreien. Mit diesen Fakten ihres Lebens wurden sie dann in mehrtägigen Interviews konfrontiert.

Der Eine machte sich einen braven Familienvater zum Freund, um Macht über ihn zu gewinnen und ihn ganz langsam zu ruinieren. Der Andere ist mit ungedeckten Schecks durch Deutschland gezogen und fühlte sich wie ein König dabei. Der Dritte, gelernter Schrottzerleger, organisierte als amerikanischer Major eine Nato-Sicherheitskonferenz, gern gab er sich auch als Diplomat und persönlicher Freund Joschka Fischers aus. Der Vierte verkaufte Anteile eines Vermögens, das es nicht gab – und besaß einen Learjet, mehrere Häuser und die Gunst der besten Kreise Hamburgs, die er um angeblich 600 Millionen Mark erleichterte.

Obwohl sie in Film und Literatur einen Ehrenplatz einnehmen, existierte bisher kein Dokumentarfilm über Hochstapler und Betrüger, in dem sich die Täter vor der Kamera preisgeben und freimütig über ihre Taten, ihre Opfer und sich selbst sprechen.

DIE HOCHSTAPLER erzeugt einen Sog, der mit herkömmlichen Interviewfilmen wenig gemein hat. Die Betrüger Torsten S., Marc Z., Peter G. und Jürgen H. tun das, was sie am besten können; etwas, wofür sie vom Leben gleichermaßen belohnt und bestraft wurden: Reden.

Mitunter mag den Zuschauer die Vorstellung überkommen, dass es virtuose Schauspieler sind, die einen dramatischen Text interpretieren. Doch diese Oberfläche bekommt langsam Risse.

Was auf den ersten Blick ein sensationeller und mitunter sehr komischer Einblick in die Welt des Verbrechens zu sein scheint – vier Protagonisten, die packend und unterhaltsam erzählen – birgt etwas ganz anderes: Ein Kammerspiel über den Mechanismus des Lügens. Über den Wunsch, nicht der zu sein, der man ist. Darüber, wie man sich über die Manipulation der Wahrnehmung anderer zu einem neuen Menschen stilisiert – bis man selbst in dieser Rolle gefangen wird und die eigene Persönlichkeit auseinander fällt. Vor allem aber handelt DIE HOCHSTAPLER von einer Gier, die in uns allen steckt – und das ist nicht die Gier nach Geld, sondern nach Annerkennung und Liebe. Jeder, der schon einmal gelogen hat, jeder der schon einmal betrogen wurde, wird sich auf die eine oder andere Weise in dem Film wiederentdecken.

„Im Spiegel der Hochstapler portraitiert der Film vor allem die Opfer und enthüllt damit die Leichtgläubigkeit und Gier der Menschen. Kurzweilig und lehrreich!"

Der Spiegel

„Faszinierend! Großartig! Kino, das man sehen muss!"

Stern

„Eine packende Dokumentation über die Gier nach Geld und die Sucht nach Anerkennung."

Hörzu

„Ein großartiger deutscher Film über die Psychologie des Lügens."

TV Digital

„Tragisch komischer Realityreport“

„Hier wird Hochstapelei mal nicht als schillernder Heldenstoff à la „Catch me if you can“ gezeigt, sondern als Zerrspiegel unserer Gesellschaft, in der Schein oft wichtiger ist als sein.“
TV Movie
„Selten wurde man im Kino durch bloßes Reden beziehungsweise Zuhören so eingewickelt wie hier.“
„Höchst unterhaltsame Psychostudie.“

TV Today & TV Spielfilm

„Hinter der schrillen Fasade der spektakulären Geschichten ist dieser Film ein Lehrstück über das Lügen und die Gier nach Geld und Anerkennung - sowohl der Täter als auch der Opfer. Entlarvend, aberwitzig und erschreckend zugleich. Ein verblüffender und sehenswerter Film!"

heute journal

„Ein hochspannender Film. Großartig!”
Kino Royal

„Adolph hat vier Spitzenkräfte ihres Gewerbes für seinen Film aufgetrieben und lässt sie von sich und ihren Opfern reden - und das ist zugleich eine Art Test für den Zuschauer, weil man auf diese Weise auch der Suggestionskraft ausgesetzt wird, mit welcher die Betrüger die Betrogenen umgarnten. Es ist oft schwer vorstellbar, was sie berichten, aber es ist wahr. Dass die Welt betrogen werden will, ist die Weltanschauung dieser Hochstapler, die sich selbst mit einer Mischung aus Anmaßung und Demut als Werkzeuge verstehen, welche der Gier ihrer Opfer einen Weg bahnen. So gehen Betrug und Selbstbetrug fast nahtlos ineinander über, weil die vier irgendwann an ihre eigenen Lügen zu glauben begannen – und man begreift, dass jede überzeugende Lüge auch einen wie immer minimalen Wahrheitskern haben muss.”
Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

„Ein fesselndes, mitunter sehr komisches Psychogramm – nicht nur der Hochstapler, sondern auch einer geltungssüchtigen Gesellschaft. Ein erstaunlicher Dokumentarfilm – sehenswert!”
Ralph Umard, Tip

„Selten hat man Betrüger so offen über ihre Taten sprechen hören! Ein Film über den lustvollen Bau von Luftschlössern.”
„In den Führungsetagen gilt noch immer: Nur mehr ist mehr. Wer das verspricht, dem glaubt man alles. Schließlich basiert auch der Börsenerfolg so mancher Firma nur auf einer guten Story.”
titel thesen temperamente

„Die Herren Betrüger lassen bitten! Ein faszinierender Ausflug in die Welt der Lügen und des Schwindels und ein dokumentarisches Portrait mit beachtlichem Tiefgang.“
„Nicht nur ein kurzweiliger, sondern vor allem ein intensiver Film mit bitterem Humor über das Geheimnis von Identität, Anerkennung und Ruhm, über Moral und Strafe.“
Yorcker

„Ein sehr bezwingender, intensiver Dokumentarfilm, der fast schon etwas Erschreckendes an sich hat. Der Betrug als Selbsterhalt. Auch davon erzählt Alexander Adolphs formidabler Film, der seine vier Protagonisten - die zu finden extrem schwer und langwierig war - präzise beobachtet, ihre Charaktere seziert, ohne sie zu kompromittieren. Ein wenig erzählt diese Doku auch etwas über uns alle, über unsere kleinen Flunkereien, und über all unsere Wahrheiten, Halbwahrheiten und Wahrnehmungsebenen. ‚Die Hochstapler’ zählt zu den besten deutschen dokumentarischen Arbeiten der letzten Jahre.“

Filmecho

„Eine interessante Ambivalenz, die nachdenklich stimmt. Zumal: Ein wenig erzählt diese Doku auch etwas über uns alle, über unsere kleinen Flunkereien, und über all unsere Wahrheiten, Halbwahrheiten und Wahrnehmungsebenen, die mitunter das verständige Miteinander so schwer oder gar unmöglich machen. „Die Hochstapler" zählt mit zu den besten deutschen dokumentarischen Arbeiten der Jahre 2006 und 2007.”
BR-Online

„Der erste Dokumentarfilm über Schwerkriminelle, Betrüger und Hochstapler, die vor der Kamera locker und für Interessierte lehrreich über ihre große Zeit, die kriminelle, erzählen.“

„Die Selbstdarsteller geben Auskunft, anekdotisch, faktenreich, wahrhaftig in ihrem Sinne. Man hört ihnen zu. Sie sind unglaublich präsent. Alexander Adolphs erster Kinofilm funktioniert besser als die vielen Spielfilme zu diesem Thema.

konkret

„Aberwitzig, eindringlich und sehr anregend.“
KulturSPIEGEL

„Können diese Augen lügen?“„Die Hochstapler ist eine fantastische Dokumentation über das Schwindeln im großen Stil- und die Gutgläubigkeit der Menschen.“

„All diese Anekdoten sind unterhaltsamer als jede Eulenspiegel-Geschichte.“
Zeit Campus

„Der Film ist sehr empfehlenswert - wirklich spannend, obwohl er Kinomaßstäbe gewissermaßen sprengt. Gehen Sie rein, schauen Sie sich den Film an!"

3 nach 9

„Dies ist mit Sicherheit die ungewöhnlichste Meisterklasse in Schauspielerei, die je auf einem Filmfest zu sehen sein wird."

Süddeutsche Zeitung

„Exzellente Dokumentation eines Zeitphänomens ... Eine radikale Psychonummer der Globalisierungsgaukler"

Abendzeitung
„Regisseur Alexander Adolph lässt seine Hauptdarsteller für sich sprechen, 84 Minuten lang, ohne dass es je langweilig wird. … Dem Film gelingt es, hinter die Maske zu blicken."

Süddeutsche Zeitung

„Doch was als Sammlung charmanter Schlitzohrigkeiten beginnt, das wird bald zum Psychogramm. ... Wie Adolph das gelingt, ohne moralisierenden Off-Kommentar, allein durch die geschickte Montage der Interviewbilder – das ist die große Kunst des Dokumentarfilms.“
Kulturnews

D 2007, 87 Min., Dokfilm, R. Alexander Adolph