Das Festmahl im August
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Mitte August in der römischen Sommerhitze, kurz vor einem der wichtigsten Feiertage des Landes. Wer kann, nimmt sich frei und fährt aufs Land oder ans Meer. Nur der weißweindurstige Gianni nicht, der mit seiner dominanten alten Mutter unter einem Dach lebt und sich aufopferungsvoll um sie kümmert. Weil der in die Jahre gekommene Junggeselle einfach nicht Nein sagen kann, hat er es aber nicht nur mit einer, sondern plötzlich gleich mit vier alten Damen zu tun. Und alle vier sind äußerst eigensinnig und alles andere als pflegeleicht... Ältere Menschen haben bekanntlich ihre kleinen Eigenheiten. Die einen sind leicht vergesslich, viele ein wenig starrköpfig und die wenigsten wollen einsehen, warum bestimmte Mahlzeiten nicht mehr auf dem Speiseplan stehen dürfen. Dazu kommt noch eine kleine Prise Zickenkrieg und fertig ist das Konfliktpotenzial, von dem auch „Das Festmahl im August“ kräftig zehren kann. Di Gregorio stattet seine vier Damen mit all diesen bekannten Attributen aus und liefert feine und leise Situationskomik ab. Da wird um das Fernsehen gestritten, eine der Damen schließt sich bockig im Zimmer ein oder stiehlt sich aus dem Haus, und immer mal wieder wird hinter dem Rücken der anderen gelästert. Di Gregorio lässt seine Damen aber nie böse werden, sie bleiben auch bei menschlichen Fehltritten immer grundsympathisch. Und so ist es dann ganz wunderbar, wenn Maria unaufhörlich von ihrem großartigen Nudelauflauf im Ofen schwärmt, während Grazia nebendran sitzt und aufgrund des strengen Ernährungsplans ihres Sohnes gedünstetes Gemüse essen muss.Fazit: „Das Festmahl im August“ ist eine leichte und vergnügliche Komödie, die Lust auf Italien und die italienische Küche macht. Daneben hat der ungemein lebensbejahende Film aber auch eine ganz unaufdringliche Botschaft. Auch die älteren Semester haben noch das Recht auf ihr Vergnügen und nicht immer sind alle Regeln, die überbesorgte Kinder aufstellen, auch wirklich nötig. Und da darf dann auch mal der Ernährungsplan beiseite geschoben werden und zumindest einmal im Jahr ganz hedonistisch genossen werden. Vor allem wenn italienische Gaumenfreuden locken. weitere Informationen
Italien 2008; 75min.; OmU; R: Gianni Di Gregorio; mit Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis, Marina Cacciotti, Grazia Cesarini Sforza