Beltracchi - Die Kunst der Fälschung
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ironischer und unterhaltsamer Blick auf den Kunstbetrieb
"Was unterscheidet den Künstler vom Handwerker und was das Original von der Fälschung?
Nach Arne Birkenstocks aufschlussreicher, ganz auf den Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi zugeschnittener Dokumentation stellen sich viele Fragen.
Den charismatischen, zu 6 Jahren Gefängnis verurteilten Maler, der sich einst die Lücken im Werkverzeichnis großer Künstler wie Campendonk oder Ernst zunutze machte, zeigt der Film bei seiner Arbeit im Atelier, während des offenen Vollzugs sowie im ganz privaten Umfeld.
Dabei dürften nicht nur Kunstfreunde an diesen spannenden, mitunter ironischen Einblicken in den Kunstbetrieb Gefallen finden.
Der als Wolfang Fischer in Höxter geborene Maler hat den bis dato größten europäischen Kunstfälscher-Skandal zu verantworten.
Über viele Jahre hinweg brachte er vermeintliche Originale namhafter Maler unter die zahlungskräftige Kundschaft. Der Clou seiner Arbeiten bestand darin, nicht bloß simple Kopien anzufertigen sondern in die jeweiligen Lücken im Werkverzeichnis „hineinzumalen“ und dabei im Stile eines berühmten Künstlers wie Max Ernst oder Heinrich Campendonk neue Bilder zu erfinden.
Als der Käufer des angeblichen Campendonk-Werkes „Rotes Bild mit Pferden“ (Kaufpreis: 2,8 Mio. Euro) eine Expertise verlangte, flog der Schwindel bei einer Laboruntersuchung auf.
Arne Birkenstocks Dokumentation über Beltracchi und dessen eigentlich unglaubliche Fälscherkarriere vereint Elemente eines Künstlerportraits mit einem spannenden Kriminalplot und Einblicken in die Mechanismen des heutigen Kunstmarktes.
Letzterer wird von Akteuren bestimmt, die im Grunde allesamt kein echtes Interesse an der Aufdeckung eines Skandals haben können. Angefangen vom Experten, der ein neues Bild eines großen Meisters begutachten darf, über das Auktionshaus, das sich über eine ordentliche Provision freut, bis zum späteren Käufer möchte letztlich niemand die Authentizität eines Bildes ernsthaft in Frage stellen." programmkino.de
D 2013, 97min, FSK: 0, Regie: Arne Birkenstock