Abluka - Jeder misstraut jedem

Infos

Türkei, Frankreich, Katar 2015
Sprache(OF): türkisch
Regie: Emin Alper
Drehbuch: Emin Alper
Darsteller: Berkay Ates, Mehmet Özgür, Müfit Kayacan, Tülin Özen
119 min

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IMDb (english)

Berliner Kinostart

Istanbul versinkt im Chaos. Bewaffnete Gruppen haben die Kontrolle über die ärmeren Stadtteile gewonnen. Die Polizei ist machtlos.
Kadir wird vorzeitig aus der Haft entlassen und soll als Informant arbeiten. Er überprüft den Müll auf Sprengsätze und die Strassen auf verdächtige Subjekte hin. Doch als Erstes sucht er seinen jüngeren Bruder Ahmet auf. Wer kann wem noch trauen?
Eine Momentaufnahme aus der nahenden Endzeit – von höchster Intensität.

Filmfestival Venedig 2015 - Spezialpreis der Jury

«Das ist mit langem Atem erzählt und hat doch unglaublich grosse Dringlichkeit. Eindrücklich zeigt der Film, was ein Klima von Misstrauen, Terror, unbedingtem Gehorsam mit Menschen anrichtet, sie zugrunde richtet. Emin Alpers ABLUKA ist meisterliche Erzählkunst.» SRF, Brigitte Häring

«Der Film entwickelt einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. ProgrammZeitung

«Unter Bombensuchern und Hundejägern im Schmutzviertel von Istanbul spielt dieses Drama über eine Türkei, die in politischer Gewalt versumpft. Brennend aktuell und zudem ein eigensinnig-verstörender Psychothriller über die Logik der Paranoia.» Tages-Anzeiger

«Der Film, dessen Titel (Der Wahn) auf die Paranoia in einem zunehmend autoritäreren System zielt, funktioniert als dichte Parabel und als Drama um zwei Brüder.» Neue Zürcher Zeitung

«Eine beklemmende Parabel über Wahn und Wirklichkeit – nicht nur, aber vor allem in der Türkei. Man kann diesen Endzeit-Film auch als Abgesang auf das Menschsein lesen, unabhängig von einem politischen System, als Sinnbild politischer Gewalt und Zeugnis davon, wie sie ausgeübt, erduldet und erlitten wird. Es herrscht ein kafkaeskes Klima – kalt, undurchsichtig, vernichtend.» Cineman

«Dass die Welt der TV-Bilder am Ende mit dem Alltag der kleinen Männer eins ist, hat auch damit zu tun, dass der Staat und seine Organe nach genau denselben Mustern operieren wie die Terroristen, gegen die sie sich lediglich zu verteidigen behaupten. Damit wollte Emin Alper aber explizit nicht die gegenwärtige Lage in der Türkei kommentieren. Vielmehr ging es ihm darum, eine zeitlose Parabel über Menschlichkeit, Freundschaft und Opportunismus in Zeiten extremer Gewalt zu zeigen. Es ist ihm gelungen, sehr gut sogar.» Maximum Cinema

«Emin Alper zeichnet surreale, Rembrandt-gleiche Tableaux der lauernden politischen Gewalt seines Landes.» Tagesspiegel

«Zwischen psychologischem Thriller und tragischer Allegorie, demontiert der Film die hinterlistigen Mechanismen von Staatsgewalt und stellt die Frage nach der individuellen Verantwortung.» La Liberté