Zabriskie Point

Vorstellungen vom 16.08.2007 bis zum 22.08.2007.

Infos

Antonioni zum Gedenken

Am Ende der 60er Jahre kommt es in Los Angeles zu einem Studentenaufstand, bei dem ein Polizist erschossen wird.

Der Verdächtige flüchtet in einem gestohlen Sportflugzeug in die Wüste. Auf der Flucht begegnet er einer Studentin und die Beiden irren ziellos umher.

Ausgezeichnete filmische Darstellung des Meistervirtuosen Antonioni vom Zerfall des Mythos der USA, als Land der unbegrenzten Möglichkeiten und einem Umschlagen der utopischen Vorstellungen in einen politischen Tagtraum, der am Ende des Films in einem furiosen allegorisch Bild der Zerstörung endet.

Antonionis Bilder wirken, auch heute noch. Auch in Rot. Und vielleicht ist der rote Schleier, der sich über die Einzelbilder legt auch nichts weiter als eine Vorahnung der grandiosen letzten Szene, die den Film in die Annalen der Filmgeschichte eingehen ließ: Eine Explosion von solch ästhetischer Wucht, wie sie keine Explosion in all den explosionsgeladenen Actionfilme der letzten Jahrzehnte wiederholen konnte. Ein Feuerball, der seine Wucht aus dem Paradox nimmt - erneut ein visueller Kunstgriff! - das am denkbar schnellsten ablaufende Ereignis in der denkbar langsamsten Fassung zu zeigen, einer unfassbar langsamen, stilisierenden Zeitlupe.

Und wenn einem dann im Kinosaal von der Leinwand all die Konsumgüter entgegentanzen in ihrem Ballet der Zerstörung, die Kühlschränke und tiefgekühlten Hähnchen, die Kleider und Schuhe und Schränke, wenn das Ferienparadies in der Wüste zum wiederholten Mal vor unseren Augen in die Luft gesprengt wird, dann ist auch Karl Marx uns wieder ein bisschen näher gekommen, vermittelt durch die zeitlose Ästhetik des Michelangelo Antonioni.

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USA 1969, 111 Min., R: Michelangelo Antonioni, Mit: Mark Frechette, Daria Halprin, Paul Fix, G.D. Spradlin, Bill Garaway, Kathleen Cleaver , Rod Taylor, Harrison Ford u.a.