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ONE WORLD Berlin 2008 - Filmfestival

Inszenierungen und Ausleben von sexuellen Identitäten gehören schon immer zur Popkultur.
Für Jugendliche und junge Erwachsense, die sich nicht in den herkömmlichen Geschlechterrollen wiederfanden, bot Popkultur eine Möglichkeit, sowohl als Produzent als auch als Konsument, neue Rollen auszuprobieren, ohne Angst vor gesellschaftlicher Ächtung oder sogar noch schwerwiegenderen Folgen.Besonders im Musikvideo wird damit gespielt. Das Programm zeigt einen Que(e)rschnitt aus über 40 Jahren Popgeschichte – von Männern im Fummel und 'riot grrls' bis zum heutigen Spannungsfeld zwischen „metrosexuelle“ Aneignung schwulen Stilbewußtseins einerseits, homophobe Raptexte andererseits.
Auffallend ist bis heute, dass wenn queere Identitäte Ausdruck in der Popkultur im allgemeinen und im Clip im besonderen finden, dass hier männliche Akteure bei weitem überwiegen. Selbst innerhalb der 'gay communities' (man/frau könnte und sollte davon im Plural sprechen, angesichts der vielen verschiedenen Spielarten, die heutzutage Ausdruck finden) spielen Frauen noch eine untergeordnete Rolle.Das Programm erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern bietet nur einige Schlaglichter, die hoffentlich zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema anregen.