No Country for Old Men

Vorstellungen vom 02.05.2008 bis zum 21.05.2008.

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"No Country for Old Men" ist einer der besten Filme der Brüder Ethan und Joel Coen. Er wurde mit vier Oscars ausgezeichnet. Grandios: Javier Bardem als skrupelloser Killer.

No Country for Old Men © UniversalVoraussetzung für diesen Film ist: Man muss die Filme der Coen-Brüder mögen und man muss "Fargo" mehr mögen als zum Beispiel "The Big Lebowski". Auch in "No Country for Old Men" ist ein Leben nicht viel wert. Es fließt viel Blut, es ist brutal, und zugleich ist es ein Film über Amerika und seine zunehmende Gewaltbereitschaft. Ein großartiger Thriller. Ein Meisterwerk. Wirklich. br-online.de

Cowboy und Vietnamveteran Llewelyn Moss entdeckt bei der Jagd in Texas die Überreste eines fehlgeschlagenen Drogendeals: Er findet mehrere tote Mexikaner, kiloweise Heroin und 2 Millionen Dollar in bar. Moss flüchtet mit dem Geld, das er für sich und seine Frau Carla will. Fortan jagen ihn der Ex-Elitesoldat Wells und der Killer Chigurh. Nur der alternde Sheriff Bell hilft.

Knochentrocken verfilmen die Coen-Brüder einen Roman des für seinen ungeschönten Verismus bekannten Cormac McCarthy ("Die Straße"). Mit der lakonischen Menschenhatz kehren die Coens zu der Stärke ihrer früheren Meisterwerke "Fargo" und "Miller's Crossing" zurück.

No Country for Old Men ist mit Abstand der gewalttätigste Film von Joel und Ethan Coen (u.a. Fargo, The Man who wasn`t there, O Brother, where Art Thou?). Trotzdem gleitet der Film nicht in eine Splatter-Orgie ab, sondern dient als Stilmittel des Thriller-Genres. Oft wird die Gewalt, typisch für die Coen-Brüder, mit schwarzem Humor inszeniert, so dass dies wie eine Verneigung vor Sam Peckinpha wirkt. Häufig werden Western-Mythen zitiert. Eine Sehnsucht nach einer Zeit in der das Gesetz, verkörpert durch den gutmütigen Sheriff Bell, mehr Macht hatte. Tommy Lee Jones (Auf der Flucht) ist diese Rolle wie auf den Leib geschrieben. Seine Rolle ist eine Charakterstudie und als sympathischer Gegenspieler zu dem Killer zeigt er eine großartige Leistung. Javier Bardem (Das Meer in mir / Mar Adentro) als Killer ist eine Hauptattraktion des Films. Wie er sich schattenhaft bewegt und zynisch fordernd auf seine Opfer einredet, ist schauspielerisch eine Meisterleistung. Je länger der Film läuft, desto stärker drängt seine Rolle in den Mittelpunkt. Umso bedrückender wirkt das abrupte Ende des Films. Das Menschliche verliert gegen die Gewalt. Zurück bleiben ein Haufen Leichen.

Joel und Ethan Coen ist wieder ein außergewöhnlich guter Film gelungen, der hohe Thriller-Spannung und epischen Western-Stil vereint. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des amerikanischen Autors Cormac McCarthy. Coen-Fans werden begeistert sein, Thriller-Fans ist der Film ebenfalls zu empfehlen, zart besaitete Kinogänger sollten lieber zu Hause bleiben. kino-zeit.de

USA 2007, 122 Min., R: Ethan Coen, Joel Coen, Mit: Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin u.a.