Inland Empire
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Nikki Grace, eine einst gefeierte Schauspielerin, wird für die Hauptrolle im neuen Film von Regisseur Kingsley Stewart engagiert. Kurz vor dem Dreh erfahren Nikki und ihr Co-Star Devon, dass der Film ein Remake ist.
Er wurde vor einigen Jahren schon einmal gedreht, aber nie fertiggestellt, weil die Hauptdarsteller vor dem Ende der Dreharbeiten ums Leben kamen. Bald schon beginnen für Nikki Fiktion und Realität miteinander zu verschmelzen.
Mit seinem kryptischsten, verwirrendsten Film seit seinem Debüt "Eraserhead" dürfte Kultregisseur David Lynch selbst eingefleischte Fans auf eine harte Probe stellen.
Die nichtlineare Erzählweise und der ständige Perspektivwechsel des digital gedrehten Films verlangen dem Zuschauer im Verbund mit der fast dreistündigen Laufzeit alles ab.
Lynch-Muse Laura Dern ("Blue Velvet", "Wild at Heart") fasziniert mit facettenreicher Darstellung.
David Lynch schafft keine Filme - er kreiert Mysterien. Sechs Jahre nach dem verstörenden Alptraum "Mulholland Drive" stöbert er wieder in den düsteren Noir-Schatten der Traumfabrik und lädt ein zum schauerlichen Rätselraten auf höchstem Niveau.
Mit Kino im klassischen Sinne hat "Inland Empire" nichts zu tun und könnte dabei doch der einzig wirklich künstlerische Film sein, den dieses Kino-Jahr hervorbringen wird. Angesichts der Fülle an Assoziations-Angeboten, Verschachtelungen, angedeuteten Metaphern und Symbolen, Großaufnahmen von Laura Derns bebendem Gesicht, das mal Leid, mal Angst, mal Geilheit auszudrücken scheint; angesichts der schieren Wucht der Eindrücke, die in knapp drei Filmstunden über die Leinwand flackern, bleibt man als Kritiker ratlos zurück. Der Regisseur hat sich konsequent den Deutungsmethoden des Erzählkinos entzogen. / spiegel.de
USA/Polen/Frankreich 2006, 172 Min., R: David Lynch, Mit: Laura Dern, Jeremy Irons, Justin Theroux, Harry Dean Stanton, Peter J. Lucas u.a.