Heli

Kein schöner, aber ein herausragender Film/ mex Oscar-Beitrag 2014 / WB Cannes

"Kein schöner, aber ein herausragender Film ist Amat Escalantes „Heli“, der in rohen, teils brutalen Bildern von der alltäglichen Gewalt erzählt, die weite Teile Mexikos beherrscht. Wie eine Familie in die Fänge der Drogenmafia gerät, mit Korruption, Folter, Vergewaltigung und Mord konfrontiert wird, ist teils schwer zu ertragen, aber in seinem Realismus bemerkenswert.
Heli lebt zusammen mit seiner Frau Sabrina, einem gemeinsamen Baby und Helis Vater in einem kleinen baufälligen Haus. Fünftes Mitglied der Familie ist Estela, Helis 12jährige Schwester, die noch in die Schule geht und von ihrem Bruder zum Fleiß angetrieben wird.
Heli und sein Vater arbeiten in einer Autofabrik, der eine die Tag-, der andere die Nachtschicht, man sieht sich selten, vielleicht mal auf der staubigen Straße, die vom Dorf in die Fabrik führt.
Auf dieser Straße trainiert auch Beto, 17jähriger Rekrut der Armee und Estelas Freund.
Es ist die große Liebe, glauben Beto und Estela. sie wollen heiraten, wollen raus aus dem schmutzigen Kaff, in dem das Leben nur aus Überleben besteht.
Als die Armee eine große Menge beschlagnahmter Drogen vernichtet, werden einige Pakete Kokain abgezweigt. Beto nimmt sie an sich und versteckt sie mit Estelas Hilfe im Haus, mit dem Plan, sie zu verkaufen und endlich verschwinden zu können.
Als Heli die Drogen entdeckt und vernichtet, setzt er eine Spirale der Gewalt in Gang, an deren Ende Tod und Leid steht.

Nach dem mexikanischen Film „Miss Baja“ 2011 und auch Ridley Scotts „The Counselor“, der aus amerikanischer Sicht über die Macht der Kartelle erzählte, ist Amat Escalantes “Heli“ nun der nächste Film, der ein seit Jahren akutes Problemfeld aufzeigt, dass in der breiten Öffentlichkeit dennoch kaum Aufmerksamkeit findet." programmkino.de

Mexiko 2013, 110min, OmU, FSK: 18, R: Amat Escalante, mit: Armando Espitia, Andrea Vergara, Linda González, Juan Eduardo Palacios, Reina Torres