Gerdas Schweigen

Vorstellungen vom 28.05.2009 bis zum 13.06.2009.

Infos

Gerda ist die Tante von Knut. Jedenfalls nennt er sie so. Ende der 60er Jahre kommt sie
zu Besuch nach Ost-Berlin. Nicht nur, dass sie aus der Wolkenkratzerstadt New York
kommt, beeindruckt den Sechsjährigen. Gerda hat auch ein Geheimnis. Gerda ist hier
aufgewachsen, im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, Tür an Tür mit Knuts Großmutter
und Großtante, für die sie wie eine Schwester war. Was Knut von Gerda weiß, hat er aus
den Gesprächen der Erwachsenen Die Wörter Jüdin und Auschwitz kamen darin vor.
Und auch von einem Kind war die Rede, von etwas Unaussprechlichem, das sie durchgemacht
hat. Knut kann nicht an sich halten. Mitten in die Plauderei an der Kaffeetafel
stellt er Gerda eine Frage: Er fragt sie nach ihrem Kind. Gerda schaut ihn entgeistert an.
Er erhält keine Antwort.Fast 40 Jahre später beschließt Knut Elstermann, inzwischen ein bekannter Filmkritiker
und Radiomoderator, Gerda noch einmal zu fragen. Jetzt ist sie, nach einigem Überlegen,
einverstanden. Im Oktober 2004 treffen sie sich in New York, ein Jahr später erscheint
das Buch „Gerdas Schweigen“.Die Filmemacherin Britta Wauer ist Gerdas Geschichte nachgegangen. Ausgehend von Gerdas Begegnung mit Knut, seinen hartnäckigen Fragen, die schließlich eine Antwort bekommen, zeichnet sie mit großem Respekt und unverkennbarer Liebe zu ihrer Protagonistin das filmische Porträt einer faszinierenden Frau, die sich mit trotzigem Lebensmut ein Leben nach Auschwitz aufgebaut hat.

weitere Informationen (z.B. Trailer)

Deutschland 2008; 92min.; Dokumentation; R: Britta Wauer; mit Gerda Schrage, Knut Elstermann, Helga Elstermann