Geheime Staatsaffären

Vorstellungen vom 14.09.2006 bis zum 04.10.2006.

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Claude Chabrol gilt als einer der besten Regisseure Frankreichs. In seinem neuesten Film „Geheime Staatsaffären“ fühlt der Altmeister der französischen Wirtschaft gehörig auf den Zahn und nimmt sich in seiner Polit-Thriller des Skandals um Elf Aquitaine an, der 2003 in ganz Europa für Aufsehen sorgte.

Dabei ist der deutsche Titel des Films eher irreführend. Denn mit der Verstrickung der obersten politischen Elite in diesen Bestechungsskandal hat „Geheime Staatsaffären“ fast gar nichts zu tun. Der französische Originaltitel „L’Ivresse Du Pouvoir“, der übersetzt etwa Machttrunkenheit bedeutet, fasst den Inhalt wesentlich besser zusammen, denn in erster Linie geht es um die Untersuchungsrichterin dieses - im Film allerdings von Anfang an selbstverständlich als gänzlich fiktivem Fall gekennzeichneten - Skandals. Diese Untersuchungsrichterin ist Jeanne Charmant-Killman. Sie lässt Firmen-Chef Humeau verhaften und versucht, ihm und seinen Partnern Veruntreuung von Geldern, Bestechung und ähnliche Delikte nachzuweisen. Ihre Untersuchung wird vom Emporkömmling Sibeaut mit Informationen unterstützt, der dabei natürlich selbst Karriere machen will. Während Humeau unter der rauen Behandlung im Gefängnis langsam weichgekocht wird und erste Aussagen macht, rückt Jeanne der nächsten Reihe von Mittätern auf die Pelle.

Als sie erkennt, wie ihre Macht über die Wirtschaftsbosse zunimmt, berauscht sie sich förmlich an ihrem eiskalten Vorgehen und geht immer kaltblütiger mit ihren Zeugen, den Verdächtigen und schließlich im Privatleben mit ihrem Mann Philippe um. Doch ihre Vorgesetzten legen ihr Steine in den Weg und teilen ihr die als Zicke verschriene Erika als Partnerin zu. Schließlich wird sie in einen mysteriösen Autounfall verwickelt und bekommt Bodyguards zugeteilt. Der Fall zieht auch in ihrem Privatleben immer größere Kreise und Jeanne droht, die Kontrolle über die Situation zu verlieren.

F 2005, 110 Min., R: Claude Chabrol, Mit: Isabelle Huppert, François Berléand, Patrick Bruel, Stéphane Audran u.a.