For Marx...

Vorstellungen vom 09.01.2014 bis zum 05.05.2014.

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Konflikt zwischen sowj sozialisierten Arbeitern und wildem russ. Kapitalismus

"Gegen die unzumutbaren Arbeitsbedingungen, verdorbenes Kantinenessen, Lohnkürzungen und Entlassungen organisieren Arbeiter einer Stahlfabrik eine unabhängige Gewerkschaft.

Die Fabrikbesitzer, auf deren Lohnliste die offizielle Gewerkschaft steht, trachten ihre Aktivitäten nach allen Regeln ihrer Kunst auszuhebeln.

Eher ironisierend als psychologisierend zitiert der Film unterhaltsam und intelligent alle möglichen historischen, literarischen und ästhetischen Diskurse.

Während sich der Kapitalist (der hier im Stil von Ölbaronen aus amerikanischen TV-Serien inszeniert ist) um die Mehrung seiner Sammlung repräsentativer Kunst als Ausdruck seiner Macht kümmert, diskutiert man im Arbeiterfilmklub ästhetische Konzepte am Beispiel Brecht versus Hollywood.

Und bei den unabhängigen Gewerkschaftern die Thesen des marxistischen Historikers Pokrovsky, der die Geschichte Russlands als eine der Klassenkämpfe erzählt. Inhaltlich ein Stoff für Heldensagen (die Filmgeschichte zeigt, wohin verdorbenes Kantinenessen führen kann), doch der zeitgenössische Turbokapitalismus kennt eher gebrochene Helden und statt Revolution den Showdown.

Formal sowohl Brecht als auch Hollywood." Berlinale 2013

"Ein politischer, couragierter Film, der eine Innenansicht der russischen Gesellschaft ermöglicht und zumindest einige Indizien dafür anführt, warum sich das größte Land der Erde seit über 20 Jahren in einem Systemkonflikt befindet.

Baskova lotet die Grenzen aus zwischen der in den Köpfen noch existierenden sozialistischen Arbeitskultur und dem realen, entfesselten Kapitalismus, in dem Solidarität ein Fremdwort ist." kino-zeit.de

Russische Föderation 2012, 106 Min, OmU, R: Svetlana Baskova, mit: Sergey Pakhomov Vladimir Epifantsev Victor Sergachev Lavrenty Svetlichny Aleksandr Kovalev u.a.