El Custido - Der Leibwächter
Infos
Er steht immer hinter oder neben ihm und ist doch für sein Umfeld nahezu unsichtbar. Wie ein Schatten folgt der Leibwächter Rubén hochkonzentriert Tag für Tag seinem Schützling, dem argentinischen Minister für Planung. Nie mischt er im Geschehen mit, diskret, teilnahmslos und schweigsam erledigt er seinen Job.
Seine eigene Persönlichkeit scheint dahinter zurückzutreten. Seine Familie - eine labile, wie ein Wasserfall redende Schwester und eine überspannte Nichte - bringt ihm weder Freude noch schenkt sie ihm Nähe. Rubén erscheint wie ein Fremder in seinem eigenen Leben. Bis er eines Tages eine Lösung für sein Dilemma findet, die wie eine Befreiung wirkt und ihn zum Akteur werden lässt.
EL CUSTODIO ist eine brillant fotografierte Personenstudie und ein hervorragendes Beispiel für das junge lateinamerikanische Kino, das mit eigenwilligen Plots und einem konsequent durchgeführten Inszenierungsstil die gesamte Bandbreite der filmischen Ausdrucksmöglich-keiten für das Kino nutzt.
Alfred Bauer Preis, Berlinale 2006
Golden Mayahuel als bester Iberoamerican Film, Guadalajara 2006
FIPRESCI Award, Guadalajara 2006
Preis für das beste Drehbuch, Havanna 2006
Sundance NHK Filmmakers Award 2005
Diese Spannung wird verstärkt durch eine grandiose Tonspur, die die kleinen Geräusche - im Auto etwa - betont und weitestgehend auf Musik verzichtet, und eine zurückhaltende und während der vielen Autofahrten äußerst effektvolle Kamera. Irgendwann ist dieser großartige Film fast zu Ende; man dachte, er hätte kaum eine Viertelstunde gedauert, und dann pas-siert plötzlich doch etwas...(taz Berlin)
„Langeweile ist die Grundkategorie von Rubéns Dasein, und die Genialität des Regisseur besteht darin, sie durchdringend sicht- und fühlbar zu machen. Das Sicht- und Fühlbarma-chen aber ist der Beruf des Kinos. Dazu kommt, dass „El Custodio“ ein paar optisch so geni-ale Momente hat, dass einem jeder leid tun kann, der sie verschläft.“ (Tagesspiegel, Kerstin Decker)
Arg/D/F 2006, 95 Min., span OmU, R: Rodrigo Moreno, Mit: Julio Chávez, Osmar Núnez, Marcelo D'Andrea u.a.