Du sollst nicht lieben

Vorstellungen vom 05.08.2010 bis zum 01.09.2010.

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Der junge und attraktive Student Ezri flüchtet vor dem Regen in den Laden des Fleischers Aaron. Beide sind orthodoxe Juden, doch anders als der unstete Ezri ist Aaron Ehemann, Familienvater und ein respektiertes Mitglied der Gemeinde in Jerusalem. Was als Arbeitsbeziehung anfängt, entwickelt sich schnell zu einer erotischen Faszinationen zwischen den beiden so ungleichen Männern - und diese stürzt den Fleischer in eine tiefe Glaubens- und Familienkrise. Haim Tabakmans aufwühlendes, vielfach preisgekröntes Drama wirft einen vieldeutigen Blick in die Welt des ultra-orthodoxen Judentums und nimmt sowohl den Glauben als auch die sexuelle Lust als menschliche Bedürfnisse ernst. Die französische "Libération" stellte in ihrer Rezension die Frage: "Kann Gott eine Liebe von solcher Klarheit verurteilen?" Haim Tabakmans erster Spielfilm berührt ein Tabu - Homosexualität im ultraorthodoxen Judentum. Doch obwohl er einen durchaus kritischen Blick hinter die Rituale und Dogmen dieser religiösen Welt wirft, denunziert er nicht den Glauben seiner Hauptfiguren, der mit der sexuellen Begierde nicht in Einklang zu bringen ist. Sein Interesse geht weit darüber hinaus: Ihn interessiert eine Liebe, die ihre gesellschaftlichen Schranken nicht überwinden kann und jeden einzelnen in die Situation bringt, seine eigene, innere Freiheit zu suchen. Nach der Uraufführung von DU SOLLST NICHT LIEBEN in der Reihe UN CERTAIN REGARD beim Festival de Cannes reagierte die internationale Presse begeistert, stellte die ambitionierte Inszenierung des Films heraus und verglich die emotionale Kraft einer Liebesgeschichte mit Ang Lees BROKEBACK MOUNTAIN.

ISR/FR/D 2009; 90Min.; R: Haim Tabakman; mit Zohar Strauss, Ran Danker, Tinkerbell, Tzahi Grad