Die Jungfrau, die Kopten und ich

Vorstellungen vom 27.06.2013 bis zum 31.07.2013.

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Eine Komödie so erhebend wie subtil

"Wie der Titel von Namir Abdel Messeeh Film schon andeutet, geht es in „Die Jungfrau, die Kopten und ich“ um eine ganze Menge. Das „Ich“ müsste eigentlich an erster Stelle stehen, denn in erster Linie beschreibt der aus Ägypten stammende Franzose Messeeh auf amüsante, sehr persönliche Weise, wie er einen Film drehen wollte und dabei auf vielfältige Hindernisse stieß.

Noch bevor der Titel seines Films eingeblendet wird, spielt Namir Abdel Messeeh eine Nachricht seines Produzenten ab: „Dreht sich der Film nun über die Kopten, die Jungfrau oder dich?“, fragt er, und übel nehmen kann man ihm die Verwirrung nicht.
Anfangs wirkt der Debütfilm des in Frankreich geboren und aufgewachsenen Messeeh, dessen Familie aus Ägypten emigrierte, noch klar: Auf einer alten Videokassette, die im Kreis der Familie immer wieder angeschaut wird, ist etwas zu sehen, dass eine Marienerscheinung sein soll.
Für die Religionsgemeinschaft der Kopten ein außerordentliches Ereignis, dem Messeeh auf den Grund gehen will.

So wie er sein Projekt anfangs schildert, hört es sich wie der Versuch an, die besondere Situation der christlichen Minderheit Ägyptens zu beschreiben, ihr Verhältnis zur islamischen Mehrheit, etwaige Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und, neben allem, einen Film über die Herkunft seiner Familie zu drehen.
Wie es dann zu dem nun vorliegenden Ergebnis kam, ist nicht ganz klar: In Kairo sieht man Messeeh bei Versuchen, Zeugen der Marienerscheinung aufzutreiben, was ebenso scheitert wie Versuche, den Patriarchen der koptischen Kirche vor die Kamera zu bekommen – nicht zuletzt weil sich Messeeh unverblümt als Agnostiker zu erkennen gibt.

Schließlich beschließt Messeeh in das Dorf seiner Mutter zu fahren, wo er hofft, seine Recherchen beenden zu können.
Was er dort findet, sind vor allem seine entfernten Verwandten, ein Leben, das so beschaulich ist, dass sein französischer Produzent entnervt die Unterstützung beendet, er würde Messeeh schließlich nicht für Urlaub und das Drehen von Privatvideos bezahlen...." programmkino.de

"...ein wunderbar leichter und doch tiefsinniger Film." BERLINER ZEITUNG

"Wunderbar leichthändig fängt der Debütfilm die Stimmungslage während des Arabischen Frühlings in Ägypten ein." film-dienst

F 2012, 85min, FSK: 0, OmU, Dokumentation, R: Namir Abdel Messeeh