Der Ährenmann
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essen global - und leben
Eckart Irion ist ein besonderer Mann mit einem besonderem Beruf: er erforscht und züchtet neue Getreidesorten. Dabei arbeitet er nicht, wie heute üblich, mit gentechnischen Methoden, sondern hält sich an das uralte Prinzip der Auslese. Und er hat auch ganz andere Ideale als die moderne Agrarindustrie, die darauf abzielt, einige wenige Hochertrags- Sorten zu züchten, die möglichst universell einsetzbar sind und möglichst resistent gegen Ungeziefer und Krankheiten. Das lässt sich oft nur indirekt erreichen, indem man Resistenzen gegen bestimmte Herbizide, Pestizide und Insektizide erzeugt, also einen Chemieeinsatz mit einkalkuliert.
Eckart Irions Ziel ist eine gesunde Landwirtschaft ohne schädliche Chemie und so setzt er auf die Steigerung der natürlichen Widerstandskraft, die er durch eine jahrelange gezielte Auslese der besten und kräftigsten Pflanzen erreicht. Natürlich geht es auch ihm um eine Steigerung des Ertrages- allerdings nicht um jeden Preis. Der Standort ist dabei ein entscheidender Faktor: je nach Bodenbeschaffenheit, Lage und Klima sind andere Getreidearten geeignet und so züchtet Eckart Irion viele verschiedene Sorten mit spezifischen Eigenschaften- neben Roggen, Weizen und Hafer neuerdings auch den Emmer, eine rund 8000 Jahre alte heimische Weizenart, die irgendwann in Vergessenheit geraten ist. Nur alte Namen wie Ammerang oder Emmeran erinnern noch an ihn.
Seine Kunden sind meist Ökobauern, die zugunsten der Umwelt einen geringeren Ertrag in Kauf nehmen. Auch Eckart Irion verzichtet auf den grossen Gewinn. Seine Arbeit und den 8ha grossen Zuchtbetrieb in der Nähe von Gars am Inn finanziert ein 500 Mitglieder starker Förderverein, aussderdem ist die GLS- Bank in Bochum beteiligt, die Ökologische Projekte unterstützt.
D 2003, 45 Min, B+R: Bertram Verhaag