Cut - Up Connection

Vorstellung am 01.08.2008

Infos

Cut-Up ist mehr als nur eine literarische Technik. Cut-Up ist eine Lebensweise.

Cut - UP Connection ist ein Film über die deutschen Vertreter einer literarischen Technik und Tendenz, die in den 60er Jahren entstand, für den Esprit dieser Zeit kennzeichnend war, und die in der zweiten Hälfte der 90er Jahre durch eine neue Generation von Literaten eine Renaissance erfahren hat. Weit gefasst, kann man von "deutscher Beat Literatur" (in Referenz auf die amerikanischen Beat-Poeten wie Burroughs, Ginsberg, Kerouac) sprechen.

Das Cut-Up Verfahren wurde im Jahr 1959 von dem Beatmaler Brion Gysin erfunden und wurde vor allem durch die Schriften von William S. Bourrougs weltweit bekannt. Es besteht darin, dass verschiedene Texte zerschnitten und die Textstreifen in neuer Zusammensetzung gegeneinander gehalten und quergelesen werden. Der Autor schmiedet aus den brauchbaren Schnittstellen einen neuen Text, der des semantischen Ursprungs seiner Teile spottet und neue Dimensionen erschliesst.

Aus dem Auftrag eine Autorenlesung zu filmen, wurde für den Regisseur Daniel Guthmann ein Projekt: Cut-UP Connection.
Eine Dokumentation über eine so gut wie unbekannte Nische der deutschen Literatur und ihrem Hauptvertreter, dem Schriftsteller Jürgen Ploog.

Jürgen Ploog gehörte zu den ersten deutschen Autoren, die darauf reagierten. In den 60er und 70er Jahren wurde Ploogs Frankfurter Wohnung in der Ulmenstraße zu dem Zentrum deutscher Cut-Up Autoren. Wolf Wondratscheck, einer der bekanntesten, deutschen Cut-UP Autoren war dort ebenso häufig zu Gast wie Jörg Fauser.

Das Bindeglied ist, allen vorran, Harry Hass, Schriftsteller und Berliner Kultfigur.
Die jüngste Entsprechung des Cut-Up Verfahren findet sich bei den Vertretern der "Slam - Poetry".
Daniel Guthmann stellt sie alle in seinem Film vor: Von Jürgen Ploog, der Hauptfigur, über Fauser, Wolf Wondratschek, Carl weissner, Harry Hass bis Jörg-Andre Dahlmeyer und Jan Off.

BRD 1999, 60 Min. R: Daniel Guthmann, mit Harry Hass, Wolf Wondratschek, Jürgen Ploog u. a.