Achterbahn

Vorstellungen vom 20.08.2009 bis zum 08.09.2009.

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Norbert Witte hatte einen Traum: er wollte aus dem Berliner Spreepark - einem Freizeitpark, der zu DDR-Zeiten unter dem Namen "Plänterwald" berühmt geworden ist - den größten Rummelplatz des gerade wiedervereinigten Deutschlands machen. Stattdessen ging der König der Karusselle pleite und setzte sich mit seiner Familie und dem größten Teil seiner Gerätschaften im Jahre 2002 nach Peru ab. Er hinterließ der Stadt Berlin einen Riesenberg Schulden und ein großes Chaos.
Der Durchbruch, den er sich in Peru erhofft hatte, ließ jedoch auf sich warten. Witte mußte nach Berlin zurückkehren. Die Heimreise wollte er mit Kokainschmuggel finanzieren, zu dem ihn die Drogenmafia genötigt hatte. Die Sache erwies sich als Undercoveraktion der peruanischen Polizei und brachte seinen Sohn in Peru ins Gefängnis. Er selbst wurde in Berlin zu 7 Jahren Haft verurteilt, die er zum Teil als Freigänger absaß. Sein damals 20-jähriger Sohn Marcel, der mit der ganzen Sache wenig zu tun hatte, kam nicht so leicht davon. Er wurde zu 20 Jahren verurteilt, die er in einem der härtesten Gefängnisse der Welt absitzen muß – mit nur geringer Chance, da jemals lebend wieder herauszukommen. „Achterbahn ist ein echter Glücksfall für das dokumentarische Kino. Eine Geschichte, die man sich jederzeit auch als Spielfilm vorstellen kann, weil sie all das enthält, was großes Kino wirklich braucht – Komik und Tragik, hochfliegende Träume und bittere Abstürze, Liebe, Verzweiflung und Pleiten. Und einen menschlichen "Helden", der allen Widerständen zum Trotz immer wieder aufsteht. Einen Unterschied zum Spielfilm gibt es allerdings doch: Die Geschichte Norbert Wittes und seiner Familie ist wahr. Und berührt deshalb (und dank der differenzierten und in manchen Momenten) zutiefst poetischen Regie Peter Dörflers umso mehr.“
(Kino-Zeit.de)„Die Geschichte ging vor Jahren durch die Presse. Norbert Witte, ein umtriebiger und charismatischer Schausteller setzte im heruntergekommenen Kulturpark Plänterwald Millionen in den Sand, handelte mit Drogen, landete im Knast und zog seinen Sohn mit in den Strudel hinein. Regisseur Peter Dörfler, der auch die hervorragende Kamera-Arbeit leistete, erzählt in seinem Film von der schwindelerregenden Achterbahn-Fahrt dieses Hochstapler-Lebens: Das faszinierende und faire Porträt einer notorischen Spielernatur, die alles riskiert - leider auch das Wohl der eigenen Familie.“
(Radio Eins)

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Deutschland 2009; 90min.; Dokumentation; R: Peter Dörfler