Sichtbar bleiben, Grenzen überwinden: Afghanische Kultur im Umbruch | Kurzfilmprogramm
Goethe-Institut im Exil
Reels of Home and Exile: Films from the Afghan EdgeDas Filmprogramm zeigt Kurzfilme von Mohsen Hossaini, Ghafar Azad, Salar Pashtoonyar.
„Border" von Mohsen Hossaini
„Border" ist eine Geschichte über die unsichtbaren Fäden, die sich über die Stille, die Zeit und die Grenzen spannen, die zwischen uns gezogen werden. Ohne Worte erzählt „Border" von Freundschaft, Verlust und der bleibenden Kraft der Gegenwart.
„We are used to Leaving" von Ghafar Azad
„We are used to Leaving" ist eine poetische Reflexion über die Reise von Mamnoon Maqsoodi, einem bekannten afghanischen Schauspieler, der aus verschiedenen Gründen gezwungen war, sein Heimatland zu verlassen. Schon immer war er es gewohnt, zu gehen und nie einen Platz zum Bleiben zu finden. Für ihn ist das Verlassen keine Wahl mehr, sondern eine Notwendigkeit. Wie lange wird diese Reise noch dauern? Und wohin wird sie letztendlich führen?
„Kabul Nights" von Salar Pashtoonyar
Vor Ort im heutigen Kabul, Afghanistan, gedreht, nutzt Salar Pashtoonyar eine zum Nachdenken anregende und zugleich zutiefst menschliche Mischung aus Dokumentation und Fiktion, um tief in die Erfahrungen einer afghanischen Frau einzutauchen, die durch die Auswirkungen von Vertreibung infolge von Kriegen an den Rand ihrer Gesellschaft gedrängt wurde. Die Voice-over-Erzählung entfaltet ihre Geschichte vor der Kulisse der Landschaft und Bewohner Kabuls.
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Kulturveranstaltung | Panel, Ausstellung, Installation, Konzert und Kinovorführung von afghanischen Kulturschaffenden
Seit über vierzig Jahren bedrohen Krieg und Vertreibung Afghanistans Künste, Sprachen und kulturelles Erbe. Trotz dieser schwierigen Bedingungen bewahren Künstler*innen – oft mit minimalen Ressourcen – kulturelle Ausdrucksformen vor dem Vergessen. Technologie und soziale Medien spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie Distanzen überwinden, kreative Zusammenarbeit fördern und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit schaffen.
Doch die Bewahrung afghanischer Kultur steht vor großen Herausforderungen. Politische Restriktionen haben viele Kunstformen und kulturelle Ausdrucksweisen verstummen lassen oder kriminalisiert. Besonders betroffen davon sind Werke von Frauen und weiteren marginalisierten Gruppen. Gleichzeitig sehen sich afghanische Künstler*innen in der Diaspora gesellschaftlichen Barrieren, Ausschlüssen und Stigmatisierungen ausgesetzt, während sie mit dem Verlust ihrer Heimat, Sehnsucht und der komplexen Frage ringen, was es bedeutet, „afghanisch“ im Ausland zu sein – insbesondere in der zweiten Generation.
Der Afghanistan Cultural Fund (ACF) wurde 2024 ins Leben gerufen, um afghanische Kulturschaffende zu unterstützen, die sich unter den Bedingungen von Krieg, Vertreibung und Unterdrückung für die Erhaltung und Förderung der afghanischen Kultur einsetzen. Der Fonds wird derzeit vom Goethe-Institut mit Unterstützung der Open Society Foundations verwaltet und hat seit seiner Gründung über 50 Projekte in ganz Afghanistan und in der afghanischen Diaspora unterstützt.
„Sichtbar bleiben, Grenzen überwinden: Afghanische Kultur im Umbruch“ präsentiert ausgewählte Projekte, die durch den Afghanistan Cultural Fund gefördert wurden und die sich mit Fragen der Identität, des kulturellen Erbes und der Erhaltung einer lebendigen afghanischen Kultur beschäftigen.
Das Abendprogramm umfasst:
18:00 – 19:00 Uhr: Filmscreening afghanischer Kurzfilme
19:00 – 19.30 Uhr: Eröffnungsrede
19:30 – 21:00 Uhr: Paneldiskussion: „Between Perils and Progress“
21:00 – 21:30 Uhr: Tee und afghanische Spezialitäten
21:30 – 23:00 Uhr: „Mehmani“ in Concert – Songs of Home and Belonging
Die Ausstellung „The Silent Tears of Afghans“ sowie die Installation „The Diaspora Dialogues“ werden ab 19 Uhr im ACUD Studio ausgestellt.
Sprache - Englisch ||| Eintritt frei