Prozesse | Kulturfestival | Länderschwerpunkt Belarus

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Infos

Weißrußland 2023
Regie: Andrei Kaszperski
54 min

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Goethe Institut im Exil präsentiert

Was passiert, wenn alltägliche Situationen den Punkt der Absurdität überschreiten?

Prozesse ist eine dystopische, tragikomische Spielfilmserie mit Elementen grotesker Satire, Absurdität und schwarzen Humors.
Die Serie ist ein innovatives Experiment für "Belsat TV", womit sich der Fernsehsender ein neues Filmformat erschließt. Jede Folge erzählt eine in sich geschlossene Geschichte, die absurde Perspektiven im Zusammenhang mit Verhaftungen, Repressionen und der Verfolgung der Zivilgesellschaft in Belarus in den letzten Jahren aufzeigt.
Angesichts der aktuellen soziopolitischen Entwicklungen stellen die Autor*nnen der Serie die Zukunft von Belarus in Frage und schaffen eine künstlerische Reflexion der Realität des Landes.
Der Titel Prozesse bezieht sich auf die unterschiedlichen Entwicklungen, die zum Zusammenbruch der belarussischen Gesellschaft führen.

Folge 2, "Patriotische Aufklärung": Eine Schulklasse gewinnt ein goldenes Ticket für eine Führung durch den KGB. Sehr höfliche und freundliche KGB-Agenten führen die Kinder durch die Büros und erzählen ihnen von den Geheimnissen ihres Dienstes. Als interessante Herausforderung bieten sie ihren jungen Gästen an, abwechselnd einen echten Gefangenen zu verhören.
Der Anfang des Films scheint verwirrend, da er dem Propagandastil des Regimes unter Aljaksandr Lukaschenka ähnelt - wie weit kann Propaganda gehen?

Folge 4, "TV-Programm": Zoya arbeitet im Laden "BelRosSoyuzGosTorgProdMag". Eines Tages erhält sie einen Anruf von ihrem Sohn, der sich in der militärischen Ausbildung befindet und den sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Aus dem Telefon hört Zoya nur Schüsse, Schreie und Explosionen, dann wird das Gespräch unterbrochen und der Anrufer ist nicht mehr zu erreichen. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn, der vielleicht im Krieg gefallen ist, aber alle um sie herum überzeugen sie, dass ein Krieg nicht existiert.

Bio

Andrei Kashperski wurde 1995 in Brest, Belarus, geboren. Im Alter von 12 Jahren begann er, hobbymäßig Kurzfilme zu drehen. Mit 17 Jahren besuchte er die Belarusische Akademie der Künste, um Filmregisseur zu werden. Im Alter von 25 Jahren führte er bei seinem ersten Spielfilm "ChinChins in Wonderland" (2020, produziert von BelsatTV) Regie. Im Jahr 2022 begann er in Lwiw (Ukraine) mit den Dreharbeiten für die Miniserie "Lenin war hier", aber aufgrund des Kriegsausbruchs ging das Material verloren und Andrei war gezwungen, nach Polen zu ziehen. Im Jahr 2022 begann er zusammen mit BelsatTV mit den Dreharbeiten zur Anthologie "Prozesse" (2023). Ebenfalls 2023 veröffentlichte er die satirische Miniserie "ChinChins in Uniformen".

"Prozesse" wurde produziert von BelsatTV.

Sprache: Belarurisch mit englischen Untertiteln
--->>> EINTRITT FREI
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Vom 22. bis zum 25. März 2024 veranstaltet das Goethe-Institut im Exil im Kunsthaus ACUD in Berlin ein interdisziplinäres Kulturfestival, das die Vitalität und Diversität der belarusischen Kulturszene in der Diaspora innerhalb und außerhalb Deutschlands in den Fokus rückt.

Nach Schwerpunkten auf der Ukraine, dem Iran und Afghanistan setzt das Goethe-Institut im Exil ab Februar 2024 einen neuen Fokus auf Belarus. Das Projekt widmet sich Künstler*innen und Kulturschaffenden aus Ländern, in denen das Goethe-Institut aufgrund von Krieg, Zensur oder politischen Repressionen nicht mehr oder eingeschränkt arbeiten kann.

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