Kolyma – Strasse der Knochen
Berliner Kinostart - Ein skurriler Roadtrip durch Sibirien. Der neue Film von Stanislaw Mucha!
"„Gulasch?“, vergewissert sich die junge Frau, die aus der Durchreiche einer kombinierten Hotdog- und Pizza-Bude an der zugigen Kolyma-Trasse schaut. Nein, Stanislaw Mucha hatte nach „Gulag“ gefragt. Und er ist erstaunt, dass hier, wo das sowjetische Straf- und Arbeitslagersystem über Jahrzehnte Natur- und Lebensräume prägte, der Begriff nicht in aller Munde ist.
Überhaupt scheint des Filmemachers Reise im Grunde ein Trip durch Wortlandschaften zu sein. Er beginnt in der Bucht von Magadan, die sich als Einfuhrhafen für die Strafarbeiter den Beinamen „Tor zur Hölle“ verdient hat.
Er führt über den „längsten Friedhof der Welt“, wie die von Massengräbern gesäumte Fernstraße vom Ochotskischen Meer nach Jakutsk gelegentlich genannt wird. Aber er kreuzt auch die Wege der Lebenden, der Dagebliebenen und -geborenen, die oft genug anderes zu tun haben, als um den Genius Loci zu kreisen. Begegnungen als anregende Entladungen am Erwartungshorizont – wie jene Stromstöße, mit denen ein am Wegesrand aufgegabelter Hobbyphysiker seinen greisen Vater verjüngen will.
Wenn Gegenwart die Vergangenheit überschreibt, wenn sich Putin- über Sowjetzeit legt, wenn man die ewige Peripherie an ihren Momentaufnahmen mitarbeiten lässt, entstehen knochentrockene Pointen: zum Beispiel dieses Popmusikvideo in Slow Motion, das Mucha einer Mädchentanztruppe im Vorüberfahren spendiert." dok Leipzig
„Kolyma“ ist ein faszinierender Roadtrip in den Fernen Osten Russlands. Autorenfilmer Stanislaw Mucha („Absolut Warhola“ (2001), „Tristia“ (2014)) begibt sich auf eine filmische Odyssee und erweist sich als Grenzgänger zwischen West und Ost.
In eindringlichen Bildern porträtiert er das heutige Leben in der Kolyma-Region, dem ehemaligen Zentrum des sowjetischen Straflagersystems. Sein unverwechselbarer schelmisch-ironischer Blick und seine Spürnase für Skurriles und Absurdes lassen einen bemerkenswerten Film entstehen.
»Zum Nachdenken und zum Staunen, manchmal zum ungläubigen Lachen - ein kunstvolles, manchmal rätselhaftes Dokument über Menschen am Ende der Welt. Exquisite Originale und lauter schräge Typen" programmkino.de
»„Kolyma“ ist ein wunderbares Roadmovie ... Stanislaw Mucha hat eine Handschrift, andere sind auf der Suche danach.« Leipziger Volkszeitung
»Beklemmender, skurriler, eindrücklicher Dokumentarfilm« Deutschlandfunk Kultur Vollbild
»Man kommt aus dem Staunen und Wundern kaum noch heraus ... Von komisch bis erschreckend.« film-rezensionen.de
»Ein warmherziger Blick auf das Leben im ewigen Winter.« MDR Kultur – Filmmagazin
Plot: Kolyma is a long highway that stretches through the deepest Russian North-east. It was the epicentre of the Soviet prison camp system. Millions of people built them and lived there under the most dreadful conditions. And now the time is running short for survivors or their direct descendants to tell their story firsthand.