Homöopathie unwiderlegt?
Diskursfilm
Sie haben Medizin studiert, doch ihre Patienten behandeln sie wider den Stand der Wissenschaft. Der Vorwurf der Täuschung steht im Raum.
In „Homöopathie unwiderlegt?“ begeben sich einige der bekanntesten Homöopathen auf abenteuerliche Erklärungswege, um die Gültigkeit der beliebten Glaubenslehre zu beweisen. Keine leichte Aufgabe bei Arzneimitteln wie „Nordpol“ oder „Laserstrahlung“, die in Form von Zuckerkügelchen verabreicht werden. Dabei sei die Homöopathie, die oft mit Naturheilkunde verwechselt wird, „eines der beliebtesten Medizin-Systeme weltweit“. So formuliert es Jens Behnke von der Carstens-Stiftung.
Nach Investitionen von über 30 Millionen Euro in die Homöopathieforschung steigt der Druck, für wenigstens ein Krankheitsbild nachzuweisen, dass Homöopathika mehr sind als Placebos. .
Regiekommentar:
„Homöopathie unwiderlegt?“ ist ein Safe space für Anhänger der Homöopathie, in dem keine Skeptiker von außen das zarte Pflänzchen erster Zweifel am eigenen Tun zertreten.
Neben teils verstörenden Kommentaren orthodoxer Jünger des alten Hahnemann – dem Erfinder der Methode – verschafft dieser Raum der Selbstreflexion auch überraschend kritischen Stimmen Gehör.
Zuhören, respektvolles Nachfragen und der Verzicht auf Wertung bilden die Basis der Auseinandersetzung.
Was bleibt von der Homöopathie, wenn man sie ihrer schönen Bilderwelt beraubt, wenn es plötzlich nicht mehr menschelt in berührend erzählten Schicksalen, die man von einem Dokumentarfilm erwartet?
Die strenge Konzentration auf Sprache und Ausdrucksweise der Protagonisten soll daran erinnern, dass wir als denkende Wesen Betrug erkennen können, auch wenn ihm unser Bauchgefühl noch so gern erliegen will.
Festivals: Whistleblower Summit & Film Festival, Washington DC 2021, Hermetic International Film Festival, Venedig (Italien) 2021