Chevalier Noir

Infos

Frankreich, Deutschland, Italien, Iran 2022
Sprachen(OF): farsi, französisch
Regie: Emad Aleebrahim-Dehkordi
Drehbuch: N/A
Darsteller: Behzad Dorani, Iman Sayad Borhani, Payar Allahyari
102 min
FSK 12

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IMDb (english)

Berliner Kinostart

Shemroon, im Norden von Teheran.
Iman und sein jüngerer Bruder Payar leben bei ihrem Vater. Wie sie mit dem Tod ihrer Mutter umgehen, könnte unterschiedlicher kaum sein.
Während Payar eine Box-Karriere verfolgt und sich zu Hause um den kranken Vater kümmert, sucht Iman einen Weg aus dem erdrückenden Leben. Er beginnt mit Drogen zu dealen, um das schnelle Geld zu machen und bewegt sich zwischen Exzessen und Parties seiner wohlhabenden Freunde.

Das bleibt jedoch nicht ohne Folgen für die gesamte Familie, denn eines Nachts endet ein Drogendeal im Chaos.

CHEVALIER NOIR blickt auf einen im iranischen Kino selten zu sehenden Stoff: eine Generation neureicher junger Erwachsener in Teheran, die sich scheinbar freier von Zwängen und Unterdrückung bewegen kann.

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Images of Teheran
The City and its Struggle for Freedom

Wer ist Teheran? Im Anschluss an den Film "Chevalier Noir" veranstaltet das Nahost-Magazin zenith eine Podiumsdiskussion zur städtischen Untergrundkultur, fragt, wie politischer Widerstand zu Stande kommt und wo er unsichtbar bleibt. Drogen, Sex und Rock 'n' Roll - ist das die iranische Jugend? Oder sind es Phantasiebilder, die westliche Medien in die verschiedensten Sozialmilieus hineinlesen?

Moderatorin Lisa Neal, freie Journalistin und Doktorandin am Institut für Theologie und Frieden lädt das Publikum auf eine spannende Gedankenreise ein: Zusammen mit der renommierten kurdisch-iranischen Widerstandskünstlerin Sarina Panahideh und Tareq Sydiq, der an der Universität Marburg zu sozialen Bewegungen und staatlicher Autorität forscht, verortet das Panel den Film "Chevalier Noir" in der iranischen Gesellschaft.
Die Diskussion findet auf Englisch statt.
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„Ein überraschend leichtfüßiges iranisches Familiendrama, das von seinen authentischen Darstellern lebt.“ Süddeutsche

„Neo-Noir-Thriller aus einer wenig bekannten jungen Oberschicht, die ihr privilegiertes Leben im Leben im Koksrausch an die Grenzen treibt. Und der Versuch eines internationalen, szenigen Genrekinos in den Grenzen der Diktatur.“ Frankfurter Rundschau

„Emad Aleebrahim-Dehkordi, iranischer Filmautor mit Pariser Wohnsitz, konzipierte seinen Film gewollt provokativ für westliche Arthouse- und Festivalzirkel und spielt dabei mit Gangsterfilmen und Western der 50er und 60er Jahre. Es geht um sterbende Strukturen und darum, ob Verbrechen sich tatsächlich nicht auszahlt. Leben in die Bude bringt das feinsinnige Ensemble ausdrucksstarker Nachwuchs- und Laienakteure, eingefangen in nervösen Handkamerafahrten und atmosphärischen Stillleben. Das ist modernes, frisches Kino. Denn Liebe, Aufbruch und der Wille, sich zu behaupten, das gibt es eben überall.“ WAZ

„…sehenswertes Drama aus dem modernen Teheran.“ Kölner Stadt-Anzeiger

„Emad Aleebrahim-Dehkordi hat mit ´Chevalier Noir´ ein gelungenes und von Tragik geprägtes Familienporträt kreiert, das sich durch ruhige Observationen und starken Darbietungen der Protagonisten inmitten ihres fragilen Wohlstands auszeichnet.“ moviebreak.de

„Als lone rider erinnert der Motorrad-Drogenkurier an Ryan Gosling in ´Drive´…Regisseur und Drehbuchautor Emad Dehkordi geht in seiner deutsch-französisch-iranischen Ko-Produktion neue Wege…nachhaltig in den Bann ziehen einen die wie in den Filmen der Dardenne-Brüder an der Hauptfigur klebende Handkamera und die an Yuri Ancaranis Meisterwerk ´Atlantide´ erinnernde Bewegungskinematografie nächtlicher Streifzüge.“ Stadtrevue

„…die Szenen einer rauen Zärtlichkeit im Umgang miteinander zählen zu den schönsten des Films.“ Kino-zeit.de

„Und dann gibt es noch die Exiliraner wie Payars Kinderfreundin Hanna (Masoumeh Beygi), die nur auf einen Sprung in ihrer alten Heimat vorbeischaut. So ähnlich wie der Regisseur selbst, der die reale Geschichte, auf der der Film basiert, von seiner noch im Iran lebenden Mutter erzählt bekam. Gerade dieser doppelte Blick, von außen und von innen, tut dem Film gut. Denn es ist fraglich, ob die ständig im Iran lebenden Filmemacher eine solch ungeschönte Milieuschilderung überhaupt ohne übergroßes Risiko realisieren könnten.
Regisseur Emad Aleebrahim Dehkordi, der am französischen Fresnoy-Studio national d’arts contemporains Kunst studierte, unterlegt seine nächtliche Sozialstudie geschickt mit Thrill und Spannung, bevor sie am Ende doch zum Drama wird.“ Kino-zeit.de

„Kraftvoll und mit frischer Energie gespieltes Drama über eine junge iranische Generation, die in den Partys und Drogen Ausflüchte aus Trauer, Perspektivlosigkeit und Schmerz sucht.“ Spielfilm.de

„Der in Iran und Frankreich lebende Regisseur beobachtet in seinem höchst spannenden Langfilmdebüt gesellschaftliche Umbrüche, indem er den Niedergang einer traditionell wohlhabenden Schicht mit dem hippen Lebensstil neureicher, konsumorientierter und nach Spaß gierender Emporkömmlinge konfrontiert. Dabei ermöglicht er ungewöhnliche, bislang so kaum gesehene Einblicke in das Milieu hedonistischer Partypeople fernab von Religionswächtern und staatlichen Restriktionen.“ filmgazette.de

„…besticht ´Chevalier Noir´ aber vor allem durch seinen direkten, unverstellten Alltagsrealismus, der ehrlich und minutiös eine parallele, fast geheime Welt jenseits der offiziellen beschreibt.“ filmgazette.de


Plot: Iman and his younger brother, Payar, live with their father. Thanks to his connections with the city's youth, he starts a business to make some quick profit. A new beginning turns into a twisted cycle affecting the family's destiny.