Sankt Pauli! – Rausgehen. Warmmachen. Weghauen.

Vorstellungen vom 04.09.2008 bis zum 24.09.2008.

Infos

Hafen, Kiez, Schanzen- und Karoviertel, der Bau der Südtribüne und der Aufstieg des FC St. Pauli in die 2. Bundesliga bilden den Rahmen für die Geschichte rund um den bekanntesten Stadtteil Hamburgs.

In dem Film „Sankt Pauli! Rausgehen – Warmmachen – Weghauen“ geht es um
den Kampf einer Mannschaft um den Aufstieg, den Kampf um ein neues
Stadion und um den Kampf eines Roger Hasenbein, der Vorsitzender des
Fanclubsprecherrats ist und der auf der Straße als Streetworker gegen Sucht,
Armut und Kriminalität kämpft.In erster Linie porträtiert der Film jedoch einen Verein, der nicht nur in
Deutschland einzigartig sein dürfte. Die Kamera ist immer dabei, ob in der
Umkleidekabine, beim Training, kurz vor dem Spiel oder bei Besprechungen
des Trainers Holger Stanislawski über das alles entscheidende Spiel in der
Saison 2006/2007 gegen Dynamo Dresden.

Der Film fängt eine ganz
besondere Zeit und ganz besondere Ereignisse ein: Den Beschluss des Baus
eines neuen Stadions. Der legendäre Präsident des Vereins, Corny Littmann, in
erster Linie bekannt durch sein Schmidt Theater auf der Reeperbahn, scheut
bei Pressekonferenzen weder Witze über seine Homosexualität noch ist er
zimperlich mit scharfen Kommentaren.

Die Dokumentation ist ein Portrait über
die großen und auch die vermeintlich kleinen Leute des Vereins und des
Stadtteils.

So z.B. Ur-St.-Paulianer Bubu, seit 22 Jahren beim Verein Zeugwart, der auch
schon mal einen Spieler aus der Umkleidekabine komplimentiert, weil diese ja
kein Aufenthaltsraum ist. Raubeinig und liebenswert sind die Protagonisten und
stehen, jeder einzelne, mit vollster Überzeugung zu ihrem FC St. Pauli.

Die Geschichten sind eben so einzigartig und besonders, wie der Verein selbst.
Sven Brux, der heute Veranstaltungsorganisator und Chef für Presseakkreditierungen
beim Verein ist, kam 1989 als Punk und Praktikant und blieb –
bis auf die 70-80 Nächte im Jahr, in denen er seiner zweiten großen
Leidenschaft nachgeht, dem Karpfen angeln.

Und natürlich wird der Kiez beschrieben, mit dem und um den alle leben. Sei
es eines der bekanntesten Hamburger Lokale, die Ritze, das bei einer Führung
für die neuen Spieler genauso wenig fehlen darf, wie das traditionelle
Sightseeing – oder einfach die Begegnungen auf der Straße mit Türstehern, die
in keinem fiktiven Film besser dargestellt werden könnten.

Der Film dokumentiert die Anders- und Einzigartigkeit dieser Stadt und den
nach außen hin rebellischsten Verein der Liga. Der Film macht Lust auf
Hamburg, aber vor allem weckt er den Mut, anders zu sein.
Leben und leben
lassen, mit vollem Herzblut bei einer Sache zu sein und an sein Ding zu
glauben, egal was kommt, das vermittelt der Film.

D 2008, 90 Min., Dok, R: Joachim Bornemann, mit Holger Stanislawski, Klaus-Peter Bubke, Sven Brux, Roger Hasenbein, Corny Littmann, Hendrik Lüttmer, Inga Waßmuß