In Sarmatien

Vorstellungen vom 27.03.2014 bis zum 03.06.2014.

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Volker Koepp im antiken Reich zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee u. Schwarzem Meer

"Einmal mehr begibt sich Volker Koepp auch in seinem jüngsten Film „In Sarmatien“ auf Spurensuche ins östliche Europa. Schon bei den Römern findet sich die Bezeichnung Sarmatien, deren Grenzen nicht genau definiert sieht, in denen Koepp heute junge Ukrainer oder Moldawier findet, die über Fragen sinnieren, die ganz Europa beschäftigen: Heimat, Grenzen, die Zukunft.

Ein ruhiges, meditatives, subtiles Porträt einer Region und ihrer Menschen.

Ein elegischer Ton durchzieht „In Sarmatien“, ein Gefühl von Verlust und Verfall, von alten Traditionen, die den Entwicklungen der Moderne, aber auch den scheinbaren Notwendigkeiten des vereinten Europas und seines kapitalistischen Markts zum Opfer fallen. Ganz subtil erzählt Koepp damit vom Versuch Europas zusammenzuwachsen, ein Prozess, der gerade Länder und Regionen, die noch auf der Suche nach eigener Identität sind besonders schwer fällt.

Gerade in der Ukraine, immerhin die geographische Mitte Europas, ist dies besonders stark zu spüren: Die östliche, mehr an Russland Orientierte Region steht dabei der westlichen, in jeder Hinsicht mehr von Zentraleuropa geprägten Gegend gegenüber: Die Kiever und die Galizische Rus, die das Land im Inneren teilt, wie die aktuelle politische Entwicklung einmal mehr deutlich macht. Wie schwer es ist in solch einer Situation ein Gefühl für Heimat zu entwickeln deutet Koepp immer wieder an.

Doch am Ende eines überaus reichen, vielschichtigen Films über Europa und seine Menschen bleibt trotz aller Melancholie der Glaube an eine viel versprechende Zukunft: In Kaliningrad fasst es die in Sibirien geborene an der Memel aufgewachsene Elena zusammen: Wenn die aktuellen Versuche, das Regime zu ändern scheitern, dann wird man wieder aufstehen und es erneut versuchen, so lange, bis man Erfolg hat." programmkino.de

Deutschland 2013, 122min, OmU, FSK: 0, Dokumentation, R: Volker Koepp, K: Thomas Plenert