China Blue

Vorstellungen vom 19.07.2007 bis zum 01.08.2007.

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Globalisierung

Regisseur Peled teilt die Perspektive dreier Arbeiterinnen einer Jeansfabrik; Menschen, überwiegend junge Frauen, die täglich unter Hochdruck bis zu 14 Stunden schuften – illegal ohne einen Vertrag in der Tasche und für einen Hungerlohn von zwei Euro pro Tag. Dabei grenzen die Zustände in diesen Betrieben schon an Sklaverei. Folglich sind Filmemacher bei den Unternehmern auch nicht willkommen.

Peled hat sie überlistet und nur so Bilder eingefangen, denen die Augen kaum trauen wollen: Einige Mädchen heften sich Wäscheklammern an ihre Lider, damit sie im Erschöpfungszustand nur ja nicht einschlafen. Nachts drängen sie sich in engen Achtbett-Zimmern mit dürftigen Waschmöglichkeiten. An ein Privat- oder gar Intimleben in solch bescheidenen Behausungen ist gar nicht zu denken. Männerbesuch ist nicht gestattet, Schwangeren droht eine Kündigung, wenn sie nicht abtreiben.

„Ich habe diesen Film gemacht, weil ich glaube, dass die Globalisierung das wichtigste Thema unserer Zeit ist. Was mich morgens aufstehen lässt, ist meine Wut. Multinationale Unternehmen, die sich für nichts anderes interessieren, als für ihren Profit, bestimmen mehr und mehr unser Leben. Indem sie die Medien kontrollieren, tragen sie dafür Sorge, dass eingehende Untersuchungen ihrer Praktiken relativ selten vorkommen. Für mich ist die einzig angemessene Antwort darauf, Filme zu machen, die zeigen, was sie uns vorenthalten wollen.“

USA 2005, OmU, 87 Min., R: Micha X. Peled