Blutige Handys

Vorstellung am 14.10.2013

Infos

Rohstoffgeschichten - ALTERNATIVE ROHSTOFFWOCHE

Mobiltelefone und Smartphones sind begehrt. Nie war die Auswahl an Modellen größer. Doch ihre Produktion hat eine dunkle, blutige Seite: Denn der größte Teil der mineralischen Rohstoffe kommt aus Minen in der östlichen Demokratischen Republik Kongo (DRC). Westliche Unternehmen kaufen diese sogenannten Konfliktmineralien und finanzieren dadurch einen Bürgerkrieg. Dieser hat nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen in den letzten 15 Jahren mehr als fünf Millionen Menschenleben gefordert; 300.000 Frauen wurden vergewaltigt. Der Krieg wird weitergehen solange sich bewaffnete Gruppen über den Verkauf mineralischer Rohstoffe finanzieren können.

Fragt man Telefonkonzerne, woher sie ihre Rohstoffe haben, kann kein Unternehmen garantieren, dass sie keine Konfliktmineralien aus der DRC kaufen. Der Dokumentarfilm 'Blutige Handys' zeigt die Verbindung zwischen unseren Mobiltelefonen und dem Bürgerkrieg in der DR Kongo auf.

Regisseur Frank Poulsen reist in die Region, um sich mit eigenen Augen von der Situation zu überzeugen. Er bekommt Zugang zur größten Zinnmine in der DRC, die von bewaffneten Gruppen kontrolliert wird und wo Kinderarbeit in engen Tunneln an der Tagesordnung ist. Zurück in Europa versucht er von Nokia garantiert zu bekommen, dass sie keine Konfliktmineralien aus dem Kongo kaufen. Doch das Unternehmen kann ihm diese Garantie nicht geben.

Im Gespräch mit den Gästen werden wir auch gesetzliche Regelungen beleuchten, die in letzter Zeit entwickelt wurden bzw. in Entwicklung sind (USA und EU), um die Produktion und den Handel mit Konfliktmineralien zu unterbinden und auch einen Blick auf das Fairphone-Projekt werfen. Deren Ziel ist es ein fair produziertes Smartphone herzustellen und zu vertreiben, was Konfliktmineralien und ausbeuterische Produktionsbedingungen ausschließt.

Gesprächsgäste: Frank Piasecki Poulsen (Regisseur), Golden Misabiko (Aktivist in der Afrikanischen Vereinigung für den Schutz der Menschenrechte (ASADHO) und der African Uranium Alliance), Cornelia Heydenreich (Germanwatch)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit Germanwatch.

Eintrittspreise

Normalpreis 5€; für Studierende, Schüler*innen, Renter*innen, Erwerbslose gilt der ermäßigte Tarif von 4,50€. Gruppentarife nach Vereinbarung.

Karten reservieren

Um Eintrittskarten für die Vorstellungen zu reservieren haben Sie verschiedene Möglichkeiten. * Per Telefon (täglich ab 16.30h) unter 030.4435 9498. * Per Email unter kino_kasse@acud.de. * Online über die Webseite des ACUD Kino (http://acud.de/kino_programm.php5). Dort bei der entsprechenden Veranstaltung einfach auf das Reservierungs-Icon (Rotes R in kleinem Kreis) klicken, um zum Bestellformular zu kommen.

Organisation und Förderhinweise

Die Filmreihe „Rohstoffgeschichten“ wird veranstaltet vom ACUD Kino in Kooperation mit dem Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll-Stiftung und dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (FDCL e.V.). Die Filmreihe „Rohstoffgeschichten“ wird finanziell gefördert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Stiftung Umverteilen!, aus Mitteln des BMZ und der Stiftung Nord-Süd-Brücken sowie mit Haushaltsmitteln des Landes Berlin - Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit.

Weitere aktuelle Informationen zur Filmreihe finden Sie auf der Webseite des ACUD Kino (www.acud.de) sowie der Facebook-Seite (https://www.facebook.com/ACUDkino/events).

D/Dänemark 2010, Regie: Frank Piasecki Poulsen, 82 Minuten, Original mit deutschen Untertiteln